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Sébastien Loeb (McLaren) in der FIA GT: «Ein Jammer»

Von Oliver Runschke
Halbzeitbilanz von Sébastien Loeb in der FIA GT Series: Im Sportwagen hat der Rallye-Star in diesem Jahr bisher wenig Glück - eine Panne jagt die Andere.

Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass alles, was dieser Mann anfasst zu Gold wird: In der Rallye-WM scheint Sébastien Loeb der einzige Pilot zu sein, der Volkswagen Paroli bieten kann und am Pikes Peak pulverisiert der neunfache Rallye-Weltmeister im Peugeot mal eben den Rundenrekord. Nur im internationalen Sportwagengeschäft will es für den Elsässer bisher noch nicht so recht laufen. Seinen Oreca-Nissan-Prototypen aus der LMP2-Klasse musste Loeb aus Finanzmangel vor Saisonbeginn nicht nur aus der europäischen Le Mans-Serie (ELMS), sondern im Frühjahr auch von den 24h von Le Mans zurückziehen. Und im McLaren-Projekt in der FIA GT Series jagte bisher eine Pleite die andere. Strafen der Rennkommissare, Teamfehler, technische Defekte und Kontakte mit Gegnern: Sébastien Loeb Racing liess in den ersten drei Veranstaltungen wenig aus. Zur Saisonmitte nach drei Rennen liegen Loeb und Teamkollege Àlvaro Parente mit überschaubaren 22 Punkten auf dem zehnten Gesamtrang.

Dabei bekamen es die Gegner in der FIA GT Series beim Saisonstart im französischen Nogaro am Osterwochenende schon mit der Angst zu tun. Im Qualifying-Rennen in Nogaro, dem ersten FIA GT-Einsatz der Rallye-Legende, siegte Loeb zusammen mit Teamkollege und McLaren-Werksfahrer Àlvaro Parente. Doch anstatt des befürchteten Durchmarsches von Loeb im GT-Sport begann eine Tour der Leiden.

Im Hauptrennen in Nogaro löste Loeb seine Gurte vor dem Boxenstop noch bevor der McLaren stand. Dumm gelaufen: Als grösster Star im Feld hatte der McLaren eine Inboardkamera, die den Regelverstoss in Grossaufnahme dokumentierte. Es folgte eine Strafe, am Ende Stand Rang 13.

Zolder und Zandvoort waren keine Reise wert

Komplett zu abhaken war das zweite Rennwochenende in Zolder: Nach dem Qualifying flogt der Loeb-12C aus der Wertung, der Ladedruck des McLaren-V8-Biturbo lag auf der schnellsten Quali-Runde sechs Mal über dem Limit. Loeb/Parente gingen als letzte in Quali-Rennen. Nach einer Strafe nach einem Rempler von Parente gegen einen BMW folgte ein Ausfall mit Hinterachsdefekt, so ging es auch vom letzten Startplatz in das Hauptrennen. Dort folgte eine Kollision mit Jan Seyffarth (Mercedes) in der zweiten Runde. Resultat: Reifenschaden, Rang 13.

In Zandvoort lief es nach gutem Start ähnlich bescheiden wie in Belgien. Parente feuerte den 12C auf die Pole. Doch am Start zum Quali-Rennen wurde der Portugiese eingeklemmt. Reifenschaden, Aus noch in der ersten Runde. Im Hauptrennen kämpfen sich Loeb und Parente beeindruckend von ganz hinten auf Rang fünf nach vorn. Doch zwei Runden vor dem Ende folgt das Aus: Parente stoppt mit Antriebsdefekt.

Zuber und Parisy schnell, aber auch mit Pech

Besser, aber weitem nicht perfekt lief es für Mike Parisy und Andreas Zuber im zweiten McLaren von Sébastien Loeb: Rückversetzung nach zu hohem Turboladedruck in Nogaro und keine Punkte im Hauptrennen, Rang vier in Zolder, keine Punkte in Zandvoort nach Kontakt in der Startphase.

Zur Saisonmitte ist der Meisterschaftszug in der FIA GT Series für Loeb abgefahren, die Tabellenführer Stéphane Ortelli und Laurens Vanthoor (WRT-Audi) haben bei drei noch ausstehenden Rennen 48 Punkte Vorsprung. Der Rallye-Star kann auf dem Slovakia Ring, in Navarra und Baku nur noch auf Einzelergebnisse setzen. Einziger Trost für Loeb: Der Speed ist da, nur fehlen die Ergebnisse.

«Es ist ein Jammer», sagte Loeb nach dem Rennen in Zandvoort zur Saisonhalbzeit und hofft ein Ende der Pechsträhne. «Mit der Pole in Zandvoort haben wir bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind, aber uns fehlte mal wieder das Glück. Aber wir waren schnell und werden das beim nächsten Rennen auf dem Slovakia Ring in ein Ergebnis umsetzen.» Kleines Trostpflaster: Dass die Loeb-McLaren siegen können, bewies das Team bereits in der französischen GT-Meisterschaft mit bisher zwei Saisonsiegen.

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