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Baku: Rast/Mayr-Melnhof gewinnen Chaos-Quali-Rennen

Von Oliver Runschke
Sieg im Quali-Rennen für Rast und Mayr-Melnhof

Sieg im Quali-Rennen für Rast und Mayr-Melnhof

Audi-Doppelsieg durch Rast/Mayr-Melnhof vor Vanthoor/Ortelli im Qualifying-Rennen. Mayr-Melnhof und Stippler/Sandström weiter im Titelrennen.

Eine Stunde Verspätung, Safety-Car und Flagge: Das Qualifying-Rennen beim Finale der FIA GT-Series bot inhaltlich nur einen mässig spannenden Rennverlauf, das Drumherum machte allerdings das erste von zwei Rennen auf dem neuen Strassenkurs von Baku zu einer Geduldsprobe. René Rast und Nicki Mayr-Melnhof fuhren im Audi R8 LMS ultra von WRT in Aserbaidschan zu einem souveränen Start-Ziel-Sieg vor ihren Teamkollegen und Pro-Klasse-Tabellenführern Stéphane Ortelli und Laurens Vanthoor. Andreas Simonsen und Sergey Afanasiev machten mit einem Klassensieg in der Pro-Am-Klasse bereits im Qualifying-Rennen den Pro-Am-Titel perfekt. 

Nach einer Nervenprobe am frühen Morgen mit einem abgesagten Warm-Up aus kuriosen Gründen, die es durchaus Wert sind, in einem separaten Artikel erwähnt zu werden, startete das Qualifying-Rennen mit einer Stunde Verspätung. Der Start erfolgte hinter dem Safety-Car auf nasser Piste, nachdem die Strecke am Morgen ausgiebig gewässert wurde, der Strassenkurs bei Streckentemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt bis zum Rennstart aber nur minimal abtrocknete.

Polesetter Rene Rast setzte sich vor Teamkollege Laurens Vanthoor an die Spitze und fuhr bis zum Fahrerwechsel auf Nicki Mayr-Melnhof einen Vorsprung von knapp neun Sekunden heraus. Eine Safety-Car-Phase zur Rennmitte nach einem Ausrutscher von Dominik Baumann (Grasser-Lamborghini) in die Reifenstapel egalisierte den Vorsprung des führenden Audi. Nach dem Restart hatte der Österreicher aber keine Mühe Teamkollege Stéphane Ortelli hinter sich zu halten. Der Franzose hatte genug damit zu tun, seinen zweiten Platz gegen die McLaren von Rob Bell (Hexis) und Alexander Sims (Boutsen) zu verteidigen, die von hinten Druck machten. Während Bell auf der Bremse stärker war, machte Ortelli mit besserer Traktion immer Meter gut.

Spannend wurde es dann noch 15 Minuten vor Rennende. Nach einem Ausrutscher blockierte der Audi R8 LMS ultra von Cesar Campanico (Novadriver) das Nadelöhr der zweiten Schikane. Das Rennen wurde mit der roten Flagge unterbrochen. Nach dem Restart blieb die Reihenfolge in der Spitzengruppe aber unverändert. Rast/Mayr-Melnhof siegen mit 1,2 Sekunden Vorsprung vor Vanthoor/Ortelli, die sich Rang zwei vor Bell/Estre und Dusseldorp/Sims ins Ziel retten.

«Nach dem Restart hatte ich schon ziemlich viel Druck, aber unser Auto war einfach perfekt für die Strecke eingestellt», jubelte Mayr-Melnhof. «Ich habe gestern noch intensiv mit René Daten studiert und konnte die Tipps, die er mir gegeben hat, perfekt umsetzen. Uns ist hier ein sehr Spagat gelungen, der Sieg ist sensationell und hält mich weiter im Titelrennen. Wer weiss, was im Hauptrennen passiert, vielleicht klappt es doch noch mit dem Titel.»

«Für mich war das Rennen eigentlich etwas ereignislos, ich bin genauso gefahren wie gestern im Qualifying und es ging gut», freute sich Rast.

Hinter den beiden Audi und McLaren kamen in dem von wenig Überholvorgängen geprägten Rennen Maxime Martin/Nick Catsburg im BMW Z4 GT3 (Marc VDS) und Sébastien Loeb/Alvaro Parente (Loeb-McLaren) ins Ziel. Der Loeb-McLaren bekam nach dem Rennen eine 30-Sekunden-Strafe nachdem die Räder im Vorstart zu spät montiert wurden und landete so auf Rang 14.

Frank Stippler und Edward Sandström, die im WRT-Audi R8 nach einer Strafe aus dem freien Training nur als 17. starteten, wurde Siebte und halten damit den Titelkampf weiter offen. Vanthoor/Ortelli liegen vor dem Finale sieben Punkte vor Stippler/Sandström. Mayr-Melnhof wahrte mit dem Sieg seine theoretische Titelchance und hat nun 22 Punkte Rückstand.

Sergey Afanasiev und Andreas Simonsen landeten auf Rang  sechs und sicherten sich so vorzeitig den Pro-Am-Titel, nachdem ihr einziger Rivale Hari Proczyk nach dem Ausrutscher seines Teamkollegen Baumann zur Rennmitte keine Zielflagge sah.

Das Hauptrennen startet um 15:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr in Deutschland) und wird im Internet auf der Website der www.fiagtseries.com live übertragen. Vorausgesetzt es funktioniert bei dieser Veranstaltung irgendetwas nach Plan, wovon man allerdings nicht ausgehen sollte.

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