Wildes Finale: Titel für Ortellli/Vanthoor (Audi)
Sieg und Titel in Baku für WRT-Audi-Duo Vanthoor und Ortelli
Im Kampf um 100.000 Euro Preisgeld machte das Feld der FIA GT-Series bei der «Baku World Challenge» keine Gefangenen und noch weniger Kompromisse. In einem wilden Rennen in der Hauptstadt von Aserbaidschan holen sich Laurens Vanthoor und Stephane Ortelli im WRT-Audi R8 LMS mit einem Sieg den Titel in der FIA GT und zusätzlich 100.000 Euro Preisgeld für den Sieg auf dem Strassenkurs in Baku. Kevin Estre und Rob Bell beeindrucken im Hexis-McLaren 12C GT3 trotz zusätzlichem Boxenstopp nach einem Reifenschaden am Start mit einer grandiosen Aufholjagd und werden Zweite vor Maximilian Buhk und Alon Day (HTP Charouz-Mercedes SLS AMG).
Am Start zum letzten FIA-GT-Saisonrennen ging es ruppig zu. Als sich das Feld durch die erste Schikane presst, fliegen reichlich Carbonteile und Stephane Ortelli (Audi) übernimmt die Führung von Polesetter Nicki-Mayr-Melnhof (Audi), der in einer Kettenreaktion auf die Aussenseite der Schikane gedrückt wird und so knapp 20 Plätze verliert. Ortelli führt vor Frederic Vervisch (Boutsen-McLaren 12C) und Markus Winkelhock (Phoenix-Audi R8 LMS ultra), muss in der dritten Runde aber sowohl den McLaren, wie auch dem Audi den Vortritt lassen. Als der Boutsen-McLaren mit Lichtmaschinendefekt in die Box abbiegt, übernimmt Winkelhock die Spitze, kann sich darüber aber nicht lange freuen: Die Rennleitung spricht gegen die ersten Drei, Winkelhock – Alexander Sims (Boutsen-McLaren) und Nick Tandy (Trackspeed-Porsche 911 GT3) eine Durchfahrtsstrafe aus, da alle Drei sich nach dem Start im Tumult in der ersten Schikane einen ordentlichen Vorteil verschafft haben.
Nutzniesser der Strafe ist Maximilian Buhk im Mercedes, der die Führung erbt und nach dem Fahrerwechsel auf Alon Day vermeintlich sicher auf Siegkurs liegt. Day liegt mit fünf Sekunden Vorsprung an der Spitze, als der Mercedes-V8 im SLS AMG für zwei Runden ins Notprogramm wechselt und der Israeli die Führung mit waidwundem Flügeltürer an Laurens Vanthoor abtreten muss. Vanthoor siegt mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf den Hexis-McLaren und holt so den FIA GT-Titel in der Pro-Klasse für sich und Ex-Le-Mans-Sieger Stephane Ortelli, die neuen Champions dürfen sich zudem noch über einem 100.000 Euro Scheck Preisgeld für den Sieg bei der «Baku World Challenge» freuen.
In einem wilden Dreikampf zwischen Day, Mike Parisy (Loeb-McLaren) und Kevin Estre (Hexis-McLaren) setzt sich dann Carrera-Cup-Champion Estre gegen Parisy und Day durch. Parisy rettet sich trotz beschädigten 12C GT3 nach einem Kontakt mit Estre auf Rang vier vor den Pro-Am-Siegern Hari Proczyk und Dominik Baumann im Grasser-Lamborghini Gallardo.
Frank Stippler und Edward Sandström (WRT-Audi R8 LMS ultra) beendeten das Finale als 11. und die Saison als Vizechampions.
Mayr-Melnhof/Rast schieden aus, nach einem Kontakt von Mayr-Melnhof mit Landsmann Andreas Zuber (Loeb-McLaren) waren beide Österreicher aus dem Rennen. Die beiden Trackspeed-Porsche 911 GT3 R von Martin Ragginger/Danny Watts (Starttumult) und Nick Tandy/Marco Holzer (Kühler) schieden ebenfalls aus. Auch der Marc VDS-BMW Z4 von Maxime Martin und Nick Catsburg sah nach Kontakten am Start keine Zielflagge.