6h Fuji: Vorschau auf den japanischen FIA-WEC-Lauf
Motorsport im Schatten des höchsten Berges Japans, dem Mount Fuji
Nach einer kleinen Pause von vier Wochen wird die FIA WEC am kommenden Wochenende ihren siebten von neun Meisterschaftsläufen bestreiten. Dafür hat die Sportwagen-WM zum zweiten Mal den Kontinent gewechselt. Denn während der Saisonstart mit Rennen in Silverstone, Spa-Francorchamps, Le Mans und am Nürburgring in Europa von Statten ging (und mit Auftritten in Mexiko und Austin Amerika bereist wurde), wird das Finale nun in Asien steigen. Als erstes geht es auf den 1965 erbauten Kurs im japanischen Fuji. Und dieser hat ein sehr spezielles Layout aufzuweisen. Denn die sich über 1475 Meter ziehende Start/Zielgerade ist nach jenen von Le Mans die längste im Kalender der WM. Im Kontrast dazu steht ein eher engerer Streckenabschnitt gegen Ende der 4,563 Kilometer langen Runde, für den jede Menge mechanischer Grip gefragt sein wird.
Natürlich ist Fuji auch das Heimspiel der Toyota-Mannschaft. Nicht nur, dass die Anlage seit dem Jahr 2000 in Firmenbesitz ist, auch der Antriebsstrang des TS050 Hybrid, wird unweit (im Technik-Zentrum Higashi-Fuji) gefertigt. Somit ist das anstehende 6-Stunden-Rennen neben den 24 Stunden von Le Mans zum zweiten Saisonhighlight für Toyota. Doch kein Grund zur Bange, denn in der Vergangenheit lief dieses sehr zufriedenstellend. Von vier Auftritten der FIA WEC in Fuji konnte Toyota drei (2012, 2013, 2014) gewinnen. Lediglich im vergangenen Jahr setzte sich Porsche durch. «Es ist immer schön auf unserer Heimstrecke einzutreffen. Auch dieses Jahr werden wieder viele Fans kommen und wie gewohnt für fantastische Atmosphäre sorgen. Wir werden alles geben und mit allem Einsatz kämpfen», freut sich Werksfahrer Kazuki Nakajima, für den das Rennen natürlich ebenfalls eine hohen Stellenwert hat.
Auch für die Konkurrenz von Porsche steht das Rennen in Fuji unter einem speziellen Stern. Denn die in der Fahrerwertung führenden Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb könnten unter gewissen (wenn auch für Fuji noch eher unwahrscheinlichen) Bedingungen bereits vorzeitig Weltmeister werden. Dazu wäre für das Trio ein Laufsieg zunächst die Grundvoraussetzung. Ein Resultat das nach der Sommerpause jedoch noch nicht gelang. «In den vergangenen drei Rennen hatten wir das Glück nicht unbedingt auf unserer Seite, aber solche Strähnen dauern nicht ewig. 2015 waren wir mit den beiden 919 Hybrid sehr stark in Fuji, und am Ende haben wir unserem Schwesterauto den Vortritt gelassen. Es wäre schön, diesen Sieg jetzt nachholen zu können», blickt Neel Jani voraus.
In Fuji bislang sieglos ist die Audi-Truppe. Doch die fährt mit sehr aufsteigender Tendenz gen Osten. Denn über die Saison haben sich die beiden R18 inzwischen zu den schnellsten Wagen im gesamten Feld gemausert. Lediglich das Rennpech so wie das ein oder andere technische Problem haben den Ingolstädtern bislang im Weg gestanden, sodass 2016 bis jetzt nur ein Sieg zu Buche steht. Vier der sechs Audi-Piloten haben zu Japan eine besondere Beziehung. Während Loïc Duval, Benoît Tréluyer und Oliver Jarvis dort viele Rennen bestritten haben, wohnt André Lotterer sogar in Tokio und fährt aktuell in der bekanntesten Formel-Rennserie des Landes – der sogenannten Super Formula.
Erster Teil einer Abschiedstournee wird Fuji für den Rebellion R-One. Denn die Schweizer Mannschaft wird sich zum Ende der Saison aus der LMP1-Klasse zurückziehen – und in die LMP2 wechseln. In Fuji könnte jedoch gleich nochmal gefeiert werden, da die Chancen hoch stehen, bereits vorzeitig den Titel in der privaten LMP1 einzufahren.
Komplettiert wird die Klasse vom CLM des Bykolles Racing Teams. Nach einer Pause in Austin wird hier auch wieder der Deutsche Pierre Kaffer ins Lenkrad greifen.
Hier nochmals die vorläufige Entrylist
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