Rob Leupen: «Planen erst einmal bis 2019 in der WEC»
Rob Leupen (vorne) und Toyota-LMP1-Pilot Mike Conway
Die Sportwagen-WM (FIA WEC) befindet sich nach dem Austritt Audis im letzten Herbst in einer unbestreitbaren Krise. Vor allem in der LMP1-Klasse wird dies deutlich. Dort treten beim ersten Saisonlauf in Silverstone lediglich fünf Wagen (zwei Toyota, zwei Porsche und der private CLM) an. In Bezug auf weitere Hersteller spricht der Paddock zwar immer wieder von Peugeot, doch entschieden ist bei den Le-Mans-Siegern von 1992, 1993 und 2009 noch lange nichts. Und wenn Peugeot überhaupt kommen sollte, dann frühestens mit dem nächsten Regel-Zyklus im Jahr 2020. Nur gut, dass zumindest einer der aktuellen Mitbewerber bis dahin mit von der Partie sein möchte. «Wir werden erst einmal bis 2019 für die WEC planen. Das können wir jetzt auch, da bis dahin das Reglement eingefroren ist und wir somit eine stabile Planungssituation haben», sagt Toyota-Team-Direktor Rob Leupen in Monza.
Dabei schießt er aber gleich noch eine Spitze in Richtung der Serienhüter von ACO und FIA: «Sollten sich die Regeln doch ändern, behalten wir uns natürlich vor, andere Entscheidungen zu treffen. Allgemein müssen wir immer evaluieren, ab geänderte Regeln in unsere Rahmenstrategie passen», so der sehr gut deutsch sprechende Niederländer.
Im Gegensatz zu Toyota hat sich Porsche aktuell lediglich bis Ende 2018 zur FIA WEC bekannt. Wie es danach mit deren erfolgreichem LMP1-Programm weitergeht, ist in der aktuellen Gesamtkonzernlage nur schwer zu bewerten. Dazu soll es ab 2018 auch in privaten LMP1-Klasse wieder aufwärts gehen. Der britische Chassis-Hersteller Ginetta hat ein Projekt verkündet, genauso wie die Russen von BR Engineering in Zusammenarbeit mit der italienischen Schmiede Dallara. Auch Rebellion will 2019 mit einem eigenen LMP1 zurückkehren – genauso wie eine weiterer (privater) Hersteller.
Um Peugeot tatsächlich in die Klasse zu bekommen, sind die Regelhüter gerade dabei, massive Umwälzungen im technischen Reglement zu überlegen. Dies kommt bei den Etablierten jedoch nicht unbedingt gut an. «Sollte der ACO und die FIA nach 2019 massive Änderungen im Reglement vornehmen, würde eine weitere Teilnahme für uns uninteressant werden. Insofern nutzen wir hier und jetzt die Gelegenheit, die Relevanz für die Straße durch unser Engagement in der LMP-Technikentwicklung zu testen. Namentlich die Hybridtechnologie», macht Leupen ganz klar, welche Akzente der japanische Weltkonzern gesetzt haben möchte.