Lauf der FIA WEC in Sebring geht über 1500 Meilen
2012 gastierte die FIA WEC schon einmal in Sebring: Hier ein Audi R18
Als FIA-WEC-Boss Gérard Neveu Anfang September im Rahmen des Rennwochenendes in Mexiko den ersten Kalenderentwurf für die anstehende 'Super-Season' der Sportwagen-WM verkündete, war die Verwunderung im Paddock groß. Erstmals seit 2012 fährt die Meisterschaft wieder in Sebring. Auf der von Bodenwellen übersähten Strecke in Zentralflorida sollte ein 12-Stunden-Rennen abgehalten werden. Diese Idee hatte Neveu und die IMSA-Führungsriege um Scott Atherton und Ed Bennett am Donnerstag vor dem besagten Mexiko-Wochenende auf die Schnelle 'zusammengestrickt', als der Franzose auf der Reise ins zentralamerikanische Land einen Zwischenstopp im Miami einlegte.
Doch dieses zunächst angedachte Format hätte zu sehr den Charakter eines Klons der tatsächlichen 12 Stunden von Sebring gehabt, welche die IMSA (als ihr eigenes Rennen) am selben Wochenende (16./17. März 2019) durchführt. Nach weiteren Überlegungen wurde nun entschieden, den FIA-WEC-Lauf über 1500 Meilen gehen zu lassen.
Mit dem vom 'World Motor Sport Council' der FIA abgesegneten Format wird jedoch ungefähr die selbe Renndauer erreicht. Der Distanzrekord bei den 12h von Sebring stammt aus dem Jahre 2009. Damals schafften Allan McNish/Rinaldo Capello/Tom Kristensen im Audi R15 TDI 383 Runden, was einer Distanz von 1432 Meilen (ungefähr 2305 Kilometer) entspricht.
Die Umstellung bringt ein weiteres Novum mit sich. Erstmals in ihrer Geschichte (seit 2012) kehrt die FIA WEC vom Zeitformat für die Rennlänge ab. Damit sollte seinerzeit eine Sicherheit für die Fernsehübertagungen geschafften werden. In der Le Mans Series und dem ILMC (beides Vorgänger der FIA WEC) hatten einige TV-Stationen jeweils das Rennende übertragen wollen. Da die meisten Rennen damals aber über 1000 Kilometer liefen, fiel die Zielflagge manchmal schon nach etwas mehr als fünf Stunden und die TV-Programmplanung war über den Haufen geworfen.
Aktuell ist es weiterhin der Plan, die '1500 Meilen von Sebring' zwei Stunden nach den '12 Stunden von Sebring' der IMSA-Serie beginnen zu lassen. Dies entspräche einer Startzeit um Mitternacht. Er wird spannend zu beobachten sein, inwieweit diese Idee tatsächlich realisierbar ist. Wirft sie doch größere organisatorische Herausforderungen auf.
Zusätzlich zum Beschluss bezüglich Sebring wurde auch die von FIA-WEC-Boss Gérard Neveu angekündigte performancemäßige Angleichung der privaten LMP1 an die Hybrid-Renner vom 'World Motor Sport Council' der FIA durchgewinkt. Das Ganze soll über die sogenannte 'Equivalence of Technology' geschehen, indem den hybridlosen LMP1 einfach ein größerer Benzindurchfluss erlaubt wird. Dabei wird anhand eines Koeffizienten auch ein Ausgleich zwischen Turbo- und Saugmotoren festgelegt, damit beide Motorkonzepte chancengleich sind.
Die Hybrid-LMP1 werden auch weiterhin erlaubt sein. Deren einziger Vorteil soll dann bei deren Reichweite liegen. Auf der 13,629 Kilometer langen Strecke in Le Mans ist genau noch eine Runde mehr möglich, als ohne Hybridsystem.