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6h Bahrain: Aston Martin bekommt etwas mehr Power

Von Oliver Müller
Für das Saisonfinale der Sportwagen-WM (FIA WEC) hat die automatisierte Balance of Performance noch einmal zugeschlagen. Während Aston Martin profitiert müssen Ferrari, Ford und Porsche Gewicht zuladen.

Nun also doch: Seit Mitte September (genauer gesagt zwischen den Rennen in Mexiko und Austin) gab es in der GTE-Klasse der FIA WEC keine Änderung bei der Balance of Performance (BoP) mehr. Das hatte zur Folge, dass bei den Läufen in Texas, Fuji und Shanghai mit exakt derselben Einstufung gefahren wurde. Für das anstehende Saisonfinale in Bahrain (18. November) haben die Regelhüter nun jedoch nochmals leichte Anpassungen an den Fahrzeugen vorgenommen.

Profiteur dabei ist Aston Martin. Der britische Rennwagen darf am persischen Golf mit einem um 0,2 Millimeter vergrößerten Luftmengenbegrenzer (dann 30,0 mm) fahren. Außerdem wird das Mindestgewicht des V8 Vantage um fünf Kilogramm verringert. Somit bringt es das Modell dann nur noch auf 1181 kg auf die Waage und ist mit großem Abstand das 'Fliegengewicht' in der GTE-Klasse.

Am anderen Ende dieser Skala befindet sich der Ferrari 488 GTE. Das italienische Turbo-Fahrzeug war zuletzt mit 1273 Kilogramm unterwegs und muss für das 6-Stunden-Rennen in Bahrain nochmals zwei kg zulegen. Mit 1275 kg ist der Ferrari somit unglaubliche 94 kg schwerer als der Aston Martin.

Auch die beiden anderen Wetterbewerber der GTE-Pro-Kategorie müssen jeweils zwei Kilogramm mehr in ihr jeweiliges Fahrzeug schrauben. So kommt der Porsche 911 RSR dann auf 1258 kg und der Ford GT auf 1271 kg.

Die BoP in der GTE-Pro-Kategorie wurde vor der Saison 2017 entscheidend revolutioniert. Nicht mehr der Mensch, sondern ein (vom Menschen) mit Daten gefütterter Computer zeichnet sich seitdem für die Einstufung verantwortlich. Kriterien dabei sind nicht nur Rundenzeiten sondern auch die einzelnen Sektorzeiten oder die Top-Speeds. Außerdem werden nicht immer nur die jeweiligen Bestwerte betrachtet. So bezieht der Computer-Algorithmus beispielsweise 60 Prozent der schnellsten Runden des jeweils schnellsten Fahrzeuges eines Modells mit in die Berechnung ein. Dadurch ist gewährleistet, dass auch die Performance mit gebrauchten Reifen mit Beachtung findet.

In der GTE-Am-Kategorie wird die automatisierte BoP im Jahr 2017 noch nicht angewandt. Hier läuft die Einstufung weiterhin über den traditionellen Weg. Für Bahrain wird der Aston Martin zehn kg mehr erhalten und somit auf 1208 Kilogramm kommen. Außerdem wird der Luftmengenbegrenzer um 0,2 Millimeter verkleinert, sodass er nur noch einen Durchmesser von 28,8 mm hat.

Hier lässt sich auch einer der Gründe ablesen, warum die Am-Fahrzeuge etwas langsamer unterwegs sind, als ihre Pendants aus der Pro-Klasse. Der Am-Aston ist nämlich 27 kg leichter und hat einen 1,2 mm kleineren Air-Restrictor. Auch beim Ferrari 488 GTE kann dies sehr gut veranschaulicht werden. In der Pro-Klasse fährt das Modell mit 1275 kg; in der Am-Kategorie jedoch mit 1303 Kilogramm. Auch der Ladedruck des italienischen 3.9L-V8-Turbos ist in der Am-Version in allen Drehzahlbändern leicht geringer. Bei Porsche ist ein Vergleich zwischen Pro- und Am-Version nicht sinnvoll, da in der Pro-Klasse 2017 mit einem anderen Modell des 911 RSR gefahren wird, welches beispielsweise mit Mittel- anstatt mit Heckmotor unterwegs ist.


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