WEC-Pilot Marvin Dienst vom ADAC in München geehrt
Hoch konzentriert: Marvin Dienst kurz vor dem Start zu den 24h von Le Mans
Sie ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen im deutschen Motorsport. Und 2017 wurde tatsächlich ein Pilot aus der Sportwagen-Szene dafür ausgewählt. Der Lampertheimer Marvin Dienst nahm am Samstagabend die Ehrung für den ADAC Junior-Motorsportler des Jahres entgegen. «Dieser Preis kam für mich sehr überraschend. Nachdem ich nach vier Jahren in ADAC-Rennserien für 2017 in die FIA WEC wechselte, hatte ich nicht damit gerechnet. Umso mehr freue ich mich natürlich über die Auszeichnung», strahlte Dienst gegenüber SPEEDWEEK.com im Rahmen der ADAC SportGala.
Überraschend mag die Ehrung vielleicht auf den ersten Blick gewesen sein, doch verdient ist sie absolut. Denn Marvin Dienst hatte 2017 zu beeindrucken gewusst. Im Team von Dempsey-Proton Racing fuhr der 20-Jährige an der Seite von Christian Ried und Matteo Cairoli einen Porsche 911 RSR in der GTE-Am-Klasse der FIA WEC. Trotz hochwertiger Konkurrenz reichte es für das Trio sogar zu zwei Klassensiegen (Nürburgring und Mexiko) in neun Rennen und Platz zwei in der Gesamtwertung.
Da gibt es natürlich keinen besseren als Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard, der für Dienst im Rahmen der SportGala die Laudatio hielt. «Für Schauspieler Patrick Dempsey und Proton Competition startete Marvin 2017 bei den 24 Stunden von Le Mans. Dabei ging für ihn bereits in jungen Jahren ein Traum in Erfüllung, den viele andere Motorsportler erst viel später für sich verbuchen können. Bis zum Saisonfinale in Bahrain kämpfte er schließlich um den Klassentitel und erzielte mit der Vize-Meisterschaft ein grandioses Ergebnis. Mit dem GT-Sport hat Marvin einen richtigen Karriereweg eingeschlagen. Wir werden in Zukunft noch viel von ihm hören», lobte Super-Star Bernhard den Youngster.
Marvin Dienst wechselte nach dem Titel im Formel BMW Talent Cup zur Saison 2013 in das ADAC Formel Masters. 2015 wurde er der erste Titelträger der ADAC Formel 4. Im Folgejahr vollzog er schließlich den Wechsel in den GT-Sport, als er 2016 im ADAC GT Masters antrat. «Ich freue mich, nun auch auf der SportGala wieder ganz viele Wegbegleiter aus der Vergangenheit zu treffen. Durch das Jahr in der FIA WEC ist man tatsächlich hier national nicht immer beim Schuss dabei gewesen», so Dienst gegenüber SPEEDWEEK.com weiter.
«Auch von meiner Ehrung zum ADAC Junior-Motorsportler des Jahres habe ich während einer Reise erfahren. Ich war beim FIA-WEC-Rennen in Shanghai, als das Telefon klingelte. Das hat natürlich gleich noch eine Portion an Extra- Motivation für das Wochenende gegeben», blickt Dienst zurück.
«2017 war ein grandioses Jahr. Ich habe in Le Mans mein erstes 24-Stunden-Rennen bestritten, bin um die Welt geflogen, habe zwei Rennen und den Vize-Titel gewonnen. Und dann noch die Auszeichnung vom ADAC. Das ist alles einfach super schön», ist Dienst von der Saison angetan. Wie es 2018 mit ihm weiter gehen wird, steht aktuell noch nicht final fest. «Im Moment ist noch nichts fixiert. Doch ich möchte natürlich weiter im GT-Sport dabei sein», erklärt Dienst. Nach den gezeigten Leistungen 2017 wird es der Lampertheimer sicherlich auf so manchen Wunschzettel eines Teamchef geschafft haben.