Weitere Details zum überarbeiteten Toyota TS050
In der LMP1-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) ist Toyota natürlich der ganz große Favorit auf die Gesamtsiege. Schon in der abgelaufenen Saison haben die japanischen Werkswagen das Feld ganz klar dominiert. Somit hätte der so erfolgreiche TS050 Hybrid eigentlich überhaupt kein Update gebraucht, um 2019/20 gegen die Privatwagen von Rebellion und Ginetta bestehen zu können. «Man weiß aber nie, was die Konkurrenz macht. Vom Reglement her können die Privaten ja kontinuierlich während der Saison Updates ans Auto schrauben. Und dafür wollen wir natürlich gerüstet sein», erklärt Chefentwickler John Litjens im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Außerdem hatten wir auch schon vor der letzten Saison mit der Erstellung einiger Updates angefangen. Diese hatten wir damals jedoch nicht eingesetzt. Jetzt war es aber Zeit, diese Entwicklungen zu bringen», so Litjens weiter. Dabei spielt der Niederländer auf die Situation an, dass der TS050 Hybrid nun in seine letzte Saison geht und ab 2020 von einem Prototypen für das noch namenlose Hypercar-Reglement abgelöst wird.
Der Fokus der Arbeiten der Toyota-Ingenieure lag ganz klar auf der Aerodynamik. «Die Änderungen sind optisch sehr gut zu erkennen. Die Nase wurde geändert, um so den Luftstrom noch effizienter nach hinten zu leiten. Als Folge wurde dann auch das Heck etwas geändert, damit die komplette Anströmung zusammenpasst», detailliert Litjens.
Auch unter der Haube musste nochmals Hand angelegt werden. Dies jedoch nur in einem ganz kleinen Umfang. «Die mechanischen Änderungen sind eigentlich nur durch die neue aerodynamische Form bedingt. Weil die Seitenkästen nun anders geschnitten sind, konnten wir beispielsweise den alten Auspuff nicht mehr verwenden. Dementsprechend mussten wir ihn anpassen. Das grundsätzliche Konzept der Mechanik ist aber immer noch absolut das gleiche», klärt Litjens auf.
Natürlich wollte Toyota auch die Zuverlässigkeit des TS050 Hybrid weiter erhöhen. «In diesem Zusammenhang haben wir einige Dinge im Fahrzeug einfach etwas anders verlegt. So sind wir noch unempfindlicher bei kleinen Kontakten mit Konkurrenzfahrzeugen», gibt Litjens ein Beispiel. Insgesamt wurde hier hier aber nur Detailarbeit betrieben.
Durch die (wenn auch geringe) Gesamtzahl der Änderungen, musste auch das Kit für die 24 Stunden von Le Mans angepasst werden. «Das hält sich jedoch in einem relativ kleinen Rahmen. Basierend auf dem nun gezeigten Konzept, wird auch das Low-Downforce-Kit, bei dem wie üblich das Radhaus etwas weiter vorne positioniert ist, ebenfalls etwas überarbeitet», merkt Litjens an. «Danach wird aber am TS050 Hybrid nichts mehr gemacht. Denn wir dürfen insgesamt ja nur zwei Aero-Pakete homologieren. Außerdem wollen wir uns nun auch mit voller Kraft auf das nächstjährige Auto konzentrierten!»