Formel 1: FIA spricht Urteil

Hammer: Peugeot kommt 2022 mit Hypercar in die WEC

Von Oliver Müller
Der Peugeot 908 kämpfte zwischen 2007 und 2011 gegen Audi

Der Peugeot 908 kämpfte zwischen 2007 und 2011 gegen Audi

Der französische Autobauer Peugeot kehrt wieder zurück in den Sportwagen-Sport. Ab 2022 wird mit einem Hypercar um die WM-Krone in der FIA WEC gefahren. Somit ist Peugeot ab 2023 wieder in Le Mans am Start.

Ist das die Rettung für die FIA WEC? Am Mittwochnachmittag hat Peugeot verkündet, in die Sportwagen-WM einzusteigen. «Wir sind stolz darauf, unsere Teilnahme an der weltweit führenden Langstrecken-Meisterschaft WEC ab 2022 mit einem Hybrid-Hypercar bekannt zu geben. Bleiben Sie dran. Anfang 2020 wird es mehr Informationen geben!», hat Peugeot in einer Eilmeldung herausgehauen.

«Peugeots stolze Leidenschaft für den Motorsport hat bei vielen Siegen eine zentrale Rolle gespielt. Die FIA WEC führt Änderungen ein, die jetzt zu dem Übergang passen, den wir mit der Elektrifizierung unseres Sortiments und der Einführung von elektrifizierten Hochleistungsprodukten gerade erleben», fügt Peugeot-Boss Jean-Philippe Imparato an.

Derzeit ist noch unklar, wie dieses Engagement aussehen könnte. Im WEC-Paddock haben sich zuletzt Gerüchte/Spekulationen breit gemacht, dass Peugeot mit dem Chassis-Bauer Oreca zusammenspannen könnte, um wieder in der großen Prototypen-Klasse anzugreifen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Derzeit haben sich von Herstellerseite nur Toyota und Aston Martin für ein Programm in der LMP1-Nachfolge-Kategorie entschieden. Während Toyota einen kompletten Rennprototypen an den Start bringen will, wird das Aston Martin-Engagement um das Straßenauto Valkyrie gestrickt. Außerdem planen noch die privaten Mannschaften von Glickenhaus und ByKolles den Einstieg in die noch immer namenlose Klasse, die im Herbst 2020 in Silverstone ihr Debüt feiern soll.

Peugeot war in den Jahren 1990 bis 1993 bereits in der großen Prototypen-Klasse unterwegs und konnte mit dem 905 genannten Boliden 1992 und 1993 sogar die 24 Stunden von Le Mans gewinnen. Danach widmete sich der französische Hersteller zunächst anderen motorsportlichen Projekten. Erst 2007 gab es eine Rückkehr auf die Sportwagen-Bühne.

Mit dem 908 wurden seinerzeit die diversen Le Mans Serien bestritten. Wie der damalige Konkurrent Audi, setzte Peugeot beim Antrieb seines Rennwagens auf einen Dieselmotor. Größter Erfolg war dabei zweifelsohne der Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahre 2009 mit den Piloten Marc Gené, Alexander Wurz und David Brabham.

Peugeot hatte damals im Hintergrund ordentlich Druck ausgeübt, dass es wieder eine Sportwagen-WM geben sollte. Diese wurde 2012 mit der FIA WEC tatsächlich auch ausgerufen. Doch wenige Wochen vor dem Saisonstart in Sebring zog Peugeot den Stecker im LMP1-Projekt. Damals sprang Toyota in die Breche und rettete mit einem vorgezogenen Engagement die Premierensaison der WEC.

«Eine Super-News, Peugeot. Wir können es gar nicht mehr abwarten, Euch in der WEC-Familie zu begrüßen», hat sich mittlerweile auch WEC-Boss Gerard Neveu per Social-Media zu Wort gemeldet.

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