6h Portimão: Was erwartet uns beim zweiten WEC-Lauf?
Der Porsche 963 beim Auftritt in Sebring
Das zweite Rennwochenende der FIA WEC steht nun unmittelbar bevor. Schauplatz ist die 4,653 Kilometer lange Strecke in Portimão. Dort war die WM bereits einmal zu Gast. Mitte Juni 2021 holte Toyota einen Doppelsieg. Damals ging das Rennen über acht Stunden - 2023 werden nur sechs Stunden gefahren. Seit 2017 ist die ELMS (European Le Mans Series) regelmäßig in Portimão zu Gast. In der ELMS bilden aber die LMP2 die Spitze des Feldes. 2009 und 2010 fuhr auch die damalige Le Mans Series in Portimão. Es triumphierten ein Pescarolo-LMP1 (2009) und ein Peugeot-LMP1 (2010).
Grundsätzlich hat die Strecke 15 Kurven. Mit den Hypercars sollen 48,5 Prozent der Runde Vollgas gehen. Dabei wird im Schnitt 40 Mal geschaltet. Nach den Eindrücken aus Sebring geht Toyota als großer Favorit ins Rennwochenende. Die Japaner haben eben schon zwei Saisons Erfahrung mit ihrem GR010 Hybrid gesammelt. Insbesondere bei der Reifennutzung über den Stint sind die Toyota stark. Kurz gesagt: Alles Andere als ein Toyota-Sieg am Wochenende wäre ein Überraschung.
Schnell auf eine Runde sind auch die beiden Ferrari. Das hat schon die Qualifikation in Sebring gezeigt, als Antonio Fuoco einen 499P auf die Pole-Position stellte. Die Italiener dürften der größte Verfolger von Toyota sein und peilen auf jeden Fall das Podium an. Sollte Toyota (warum auch immer) straucheln, ist für Ferrari noch mehr drin.
Von Podien kann Peugeot derzeit nur träumen. Die 9X8 waren in Sebring unzuverlässig und langsam. Für Portimão soll es ein Update an der Schaltung geben. Auch in Bezug auf den Speed wird Peugeot wohl zulegen. Die glattere Strecke in Portimão kommt dem Konzept des 9X8 (der ja keinen Heckflügel hat und den Abrieb über den Unterboden generiert) mehr entgegen.
Auch die beiden LMDh-Modelle von Cadillac und Porsche werden in Portugal den nächsten Schritt machen. Beide Fahrzeuge sind noch recht neu, sodass noch viel Entwicklungspotenzial vorhanden ist. In Sebring war Cadillac schneller als Porsche. Über die Saison werden die Schwaben aber näher ran rücken. Vielleicht gelingt in Portimão schon das erste Podium. Wieder am Ende des Hypercar-Feldes werden sich aller Voraussicht nach die beiden privaten Hypercars von Glickenhaus und Vanwall befinden.
Grundsätzlich gilt in Portimão eine andere BoP (Balance of Performance) als noch in Sebring. Grob gesagt haben die Autos etwas weniger Leistung und auch etwas weniger Gewicht als noch in Sebring. Die Portimão-BoP soll auch bis inklusive der 24h Le Mans gelten. Ob das tatsächlich so bleibt? An dieser Stelle hat die WEC die vorläufige Entrylist hinterlegt.
Das sind die Zeiten der WEC in Portimão (in MESZ)
Freitag, 14. April 2023
erstes Training - ab 11:30 Uhr
zweites Training - ab 16:30 Uhr
Samstag, 15. April 2023
drittes Training - 12:15 Uhr
Qualifikation - ab 16:30 Uhr
Sonntag, 16. April 2023
Rennen - ab 13:00 Uhr