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Vor zehn Jahren: Toyota holt den Titel in WEC 2014

Von Oliver Müller
Der Toyota TS040 Hybrid 2014 in Spa

Der Toyota TS040 Hybrid 2014 in Spa

Beim Finale 2024 in Bahrain sicherte sich Toyota die Hersteller-WM in der Sportwagen-WM (FIA WEC). Doch schon vor zehn Jahren waren die Japaner in der WEC erfolgreich. Damals waren Porsche und Audi die Gegner.

Lange lag der Prototypensport international am Boden. Doch ab Mitte der 2000er Jahre ging es aufwärts. Der Le Mans-Veranstalter ACO rief für 2004 die Le Mans Endurance Series ins Leben, aus der über die Le Mans Series und den Intercontinental Le Mans Cup zur Saison 2012 die FIA WEC wurde. Erstmals seit 1992 gab es mit der WEC somit wieder eine WM für Sport-Prototypen. Doch mit Hindernissen: Denn Peugeot stieg kurz vor Saisonbeginn kurzfristig aus - und so musste Neuankömmling Toyota alleine gegen Platzhirsch Audi antreten.

Die Japaner hatten das Debüt ihres TS030 Hybrid sogar leicht vorgezogen und der WEC so gleich einen Dienst erwiesen. Doch bereits 2012 und 2013 konnten Erfolge eingefahren werden. Der Titel ging aber jeweils an Audi. Zur Saison 2014 setzte die WEC dann zum Höhenflug an. Ein neues Hybrid-Reglement (mit verschiedenen Megajoule-Klassen) wurde eingeführt. Zu Audi und Toyota gesellte sich dann auch Porsche mit dem 919 Hybrid. Außerdem brachten Rebellion (über Oreca) mit dem R-One und Lotus (Kolles) mit dem CLM P1/01 private Autos, die jedoch ohne Hybrid-Power auskamen und somit chancenlos waren.

Toyota entwickelte für 2014 den TS040 Hybrid. Das Auto hatte über 1000 PS und speicherte die Hybrid-Power in einem Supercapacitor. Tatsächlich gingen die Blicke vor der Saison hauptsächlich auf die Konkurrenz von Audi und Porsche. Doch letztendlich setzte sich Toyota durch. Der TS040 Hybrid gewann fünf von acht Rennen (Silverstone, Spa-Francorchamps, das Heimspiel in Fuji, Shanghai und Bahrain). Die Japaner holten mit 289 Punkten die Hersteller-WM. Audi kam auf Platz zwei mit 244 Punkten. Porsche wurde mit 193 Zählern Dritter.

Auch die Fahrer-WM ging an ein Toyota-Duo: Sébastien Buemi/Anthony Davidson krönten sich mit 39 Punkten Vorsprung zum Titel. Ziemlich genau vor zehn Jahren fand am 30. November 2014 das Saisonfinale in Interlagos statt. In Brasilien siegte erstmals der Porsche 919 Hybrid. «Es war ein wirklich harter Kampf mit Porsche in Interlagos. Es gab viele Zwischenfälle und das Rennen endete unter Safety Car», blickt Buemi zurück. «Wir haben am Ende nicht gewonnen, aber wir waren nah dran. Es war eine tolle Leistung, den Titel gegen Porsche und Audi zu gewinnen.»

Buemi war nicht der einziger Fahrer, der die Saison 2014 bestritt und aktuell noch immer für Toyota in der WEC unterwegs ist. Auch Mike Conway zählte 2014 schon zum Toyota-Werksteam. Der Brite teilte sich bei einigen Rennen einen TS040 Hybrid mit Alex Wurz und Stéphane Sarrazin. «Der TS040 Hybrid war 2014 wirklich fantastisch und es war etwas ganz Besonderes, Teil des ersten Hersteller-Weltmeistertitels für Toyota in der WEC zu sein», erinnert sich Conway. «Ich war 2014 Test- und Ersatzfahrer, durfte aber auch ein paar Rennen fahren, sodass ich dazu beitragen konnte, die Punktebilanz zu verbessern.»

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