Di Grassi (Audi): «Fahrer muss effizienter werden»
Komplexe Kiste: Der neue Audi R18 für 2014
Audi testete in dieser Woche mit dem neuen Audi R18 e-tron quattro und den Weltmeistern von 2012, André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer in Sebring. Die Audi-Werksfahrer Lucas Di Grassi und Oliver Jarvis haben den neuen LMP1 bereits Ende September erstmals getestet und schildern ihre ersten Eindrücke von dem zweiten Hybrid-Sportwagen von Audi.
«Es ist sehr einfach das neue Auto an Limit zu bringen», sagt Lucas di Grassi. «Man merkt die Regeländerungen sehr deutlich.»
Das neue Reglement, das zukünftig energiebasiert ist und keine Vorgaben wie Hubraumgrösse, Zylinderanzahl oder Luftmengenbegrenzer mehr kennt und sich rein um die zur Verfügung stehende Spritmenge dreht, fordert nach Meinung des Brasilianer auch den Fahrer mehr heraus: «Das neue Auto wird gleich schnell oder sogar noch schneller sein als der Vorgänger, aber es muss deutlich effizienter sein. Das wirkt sich auch auf unseren Fahrstil aus, denn dadurch muss man als Fahrer auch viel effizienter sein.»
«Der erste Eindruck vom neuen Auto war sehr positiv», sagt Jarvis auch. «Man muss sich natürlich erst an die das neuen Auto gewöhnen und auch an die neuen Systeme, die es bietet, aber das Handling ist schon sehr gut Für die Fahrer sind die Änderungen durch das neue Reglement sofort deutlich spürbar. Die Sitzposition ist anders und das Fahrverhalten unterscheidet sich auch sehr, hauptsächlich bedingt durch die schmaleren Reifen. Ich bin allerdings ganz sicher, je mehr Erfahrung wir mit dem Auto sammeln, desto mehr Änderungen durch das Reglement werden wir auch am Auto feststellen.»
Audi bezeichnet den R18 e-tron quattro mit seinen zwei Hybridsystemen als den komplexesten Rennwagen, der in Ingolstadt je entwickelt wurde. Die grosse Komplexität geht auch an den Fahrern nicht spurlos vorüber. Jarvis: «Wir haben als Fahrer die Möglichkeit viel mehr Dinge am Auto aus dem Cockpit während der Fahrt zu ändern. Viel wurde allerdings auch vom letztjährigen Auto übernommen und fühlt sich daher vertraut an, durch das neue Reglement ist das neue Auto allerdings deutlich komplexer. Für die Fahrer heisst das, mit den Ingenieuren zusammen sehr hart zu arbeiten, um das Beste aus den neuen Regeln herauszuholen.»