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Audi in Fuji: Schlechtestes WEC-Ergebnis

Von Oliver Runschke
Die Reise nach Japan hat sich für Audi nicht gelohnt

Die Reise nach Japan hat sich für Audi nicht gelohnt

Audi spielte in Fuji keine Rolle und landete mit dem besten R18 e-tron quattro auf Rang fünf. So schlecht schnitten die Ingolstädter in der WM bisher noch nie ab.

Irgendwann ist immer das erste Mal: Audi fliegt vom Japan-Rennen der Sportwagen-WM FIA WEC in Fuji ohne Pokal zurück nach Hause. Im 21. WEC-Rennen seit der Neuauflage der Sportwagen-WM Anfang 2012 blieben die Audi-Piloten erstmals ohne Podiumsplatz. Rang fünf von Tom Kristensen, Loic Duval und Lucas Di Grassi ist das schwächste WEC-Ergebnis von Audi bei einem Rennen, wo die LMP1 mit den vier Ringen nicht von technischen Gebrechen und Unfällen heimgesucht werden. Konnte Audi in Austin zuletzt dank Wetterkapriolen und guter Strategie zum Sieg fahren, zeigte sich in Fuji die Tendenz, die es schon zu Saisonbeginn ab: An den Speed von Toyota kommen die R18 e-tron quattro nicht ran und wenn die Porsche 919 Hybrid problemlos laufen, haben die Audi das nächste Problem.

Audi proklamierte für das schwache Ergebnis in Fuji eine Strecke, die dem R18 nicht liegt und machte dafür die stärkeren Hybridsysteme der Gegner verantwortlich. Audi hat sich für die zwei Megajoule-Klasse Hybridklasse entschieden, Porsche und Toyota starten in der sechs Megajoule-Klasse. Damit haben Toyota und Porsche einen kräftigeren Hybridboost, müssen aber auch im Vergleich zu Audi mit weniger Kraftstoff auskommen. 
Für Audi das Ergebnis aus Japan ein schlechter Vorbote: Auch auf den beiden kommenden Strecken in Shanghai und in Bahrain dürfte es für Audi kaum besser laufen, das zeigte sich bereits im vergangenen Jahr. Durch das schwache Abschneiden in Fuji ist Audi die unlängst in Texas errungene Führung in der Markenwertung wieder los, in der Fahrerwertung vergrössert sich der Vorsprung der WM-Leader Davidson/Buemi.

Für Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich liefen Rang fünf und sechs unter dem Thema Schadensbegrenzung: „Uns ist in Japan eine Schadensbegrenzung gelungen, denn in der Marken-Weltmeisterschaft liegen wir weiterhin an aussichtsreicher Position. Es war absehbar, dass wir uns in Fuji schwer tun würden. Dennoch haben sich beide Fahrermannschaften und das gesamte Team davon nicht irritieren lassen und für uns wertvolle Punkte in Japan gesammelt.»

In Fuji war Audi nur im Mittelsektor schneller als die Konkurrenz, im schnellen ersten und dritten Sektor hatten die abtriebsstarken R18 das Nachsehen. Auf der 1,4 km langen Start-Ziel-Geraden von Fuji offenbarte sich auch wieder der Topspeednachteil: Auf Klassenprimus Porsche fehlte den R18 zwischen 10 und 15 km/h. Auch die Audi-Tugenden Strategie und Rennspeed, mit dem das Audi Team Joest noch so manches Rennen gedreht hat, stachen in Japan nicht.

André Lotterer, der seit mehr als zehn Jahren in Tokio lebt, war von Platz sechs bei seinem Heimrennen enttäuscht. „Es ist kein tolles Ergebnis. Die Plätze fünf und sechs sind für uns sehr ungewöhnlich. Wir müssen der Tatsache ins Auge blicken, dass wir an diesem Wochenende das Potenzial nicht hatten. Wir haben im Rennen in jeder Hinsicht alles richtig gemacht. Daraus werden wir unsere Lehren ziehen und versuchen, uns zu verbessern. Die Meisterschaft ist weiterhin offen.“

Lucas di Grassi: Wir haben nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Dabei sind wir im Prinzip kein schlechtes Rennen gefahren. Wir haben von Beginn an alles gegeben, hatten eine gute Strategie und auch gute Boxenstopps. Wir merken nun, dass es noch einiges zu verbessern gibt. Aber es gibt eben Kurse, auf denen man weniger konkurrenzfähig ist. Wir dürfen nun nicht resignieren, sondern wir müssen beim nächsten Rennen wieder besser sein.“

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