Neuer Toyota TS040 für 2015: Zu 80% neu
Pascal Vasselon (rechts) mit Stéphane Sarrazin
Porsche und Nissan haben ihre Karten für die Saison 2015 schon auf den Tisch gelegt und von ihren neuen LMP1-Prototypen zumindest schon Bilder veröffentlicht. Audi und Toyota machen es noch spannend. Bei Audi ist spätestens Anfang März mit ersten Bildern des R18 e-tron quattro des Modelljahrs 2015 zu rechnen. Dann testen die Ingolstädter gemeinsam mit Nissan in Sebring und die Strecke lässt sich zumindest im hinteren Teil prima einsehen. Audi hatte daher schon in den vergangenen Jahren vor Sebring-Tests stets Bilder vom neuen Auto gezeigt, um zu vermeiden, dass das schöne neue Auto nur auf verwackelten Handykamera-Bildern durch das Netz geistert. Toyota wird den Nachfolger des Weltmeisterautos, der weiterhin TS040 heisst, am Vortag des offiziellen Vorsaisontests in Le Castellet am 26. März um 11:30 Uhr vorstellen.
Toyota hat das Weltmeisterauto tiefgreifend renoviert. «Wir haben 80% des Autos überarbeitet», sagt Toyota-Technikchef Pacal Vasselon. Neben der erfolgreichen Titelverteidigung in der WEC geht es für Toyota mit dem überarbeiteten LMP1 vor allem um den langersehnten Le-Mans-Sieg. Vasselon: «Wir haben im vergangenen Jahr bewiesen, dass wir nicht nur Rennen, sondern auch Titel gewinnen können und müssen das 2015 wiederholen. Ich hoffe 2015 wird ein gutes Jahr für uns, besonders in Le Mans. Wir müssen dies Rennen mit einer intelligenten Taktik in Angriff nehmen. Es wäre toll dieses Rennen zu gewinnen, denn Le Mans ist ganz klar eine Lücke in unserer Erfolgsbilanz, aber es darf für uns auch keine Obsession werden. Wenn wir uns selbst zu viel Druck machen, wird der Stress an der Strecke überhand nehmen und das ist nicht gut. Unsere Philosophie ist es jedes Rennen zu nehmen wie es kommt und immer ein Ziel im Blick zu haben, und das heisst gewinnen. Wir hoffen natürlich, wenn wir am Ende der Saison auf unsere Siege blicken, dass Le Mans darunter ist.»
Die Konkurrenz um den Sieg in Le Mans ist dabei in diesem Jahr so gross wie zuletzt 1999, vier Hersteller kämpfen um den Sieg beim bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt. Durch den Einstieg von Nissan wird Le Mans zum Duell zwischen Japan und Deutschland. «Der neue Nissan erstaunt mich», sagt Vasselon über die neue Konkurrenz. «Der Nissan beweist aber auch, wie gut die neuen technischen Regeln sind, wenn es darum geht, verschiedenen Konzepten eine Siegchance zu geben»
Angesichts des Comebacks von Toyota in der Rallye-WM 2017 bekräftigt Vasselon nochmals, dass dies nicht zwangsläufig das Ende für das Langstreckenprogramm sein muss. «Unser Rallyeprogramm bedeutet nicht, dass unser Langstreckenprogramm vor dem Aus steht. Es sind zwei komplett verschiedene Projekte. Derzeit bauen wir eine Struktur auf, um beide Projekte parallel durchführen zu können. Wir sollten 2017 und 2018 in beiden Disziplinen starten und versuchen, beide zu gewinnen.»