Porsche 919 Hybrid am Nürburgring mit bis zu 275 km/h
2015 lag Porsche beim FIA-WEC-Rennen am Nürburgring vor Audi
Es war eines der Highlights im Kalender der Sportwagen-WM (FIA WEC) im Jahr 2015: Der erste Auftritt der Meisterschaft auf dem legendären Nürburgring. Und dieser endete mit einem dominierenden Doppelsieg von Porsche. Zu einer Runde auf der 5,137 km langen Grand-Prix-Strecke des Siegerwagens von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley gibt es jetzt interessante Statistiken:
So wurden in jeder Runde von den Piloten im Schnitt 34 Schaltvorgänge und zehn Bremsvorgänge ausgeführt.
Im hinteren Teil des Kurses, dem sogenannte Hatzenbach-Bogen, erreichte der Porsche 919 Hybrid eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 275 km/h. Ein Vergleich zum Kurs in Le Mans (wo über 340 km/h erzielt werden) hinkt hier. Denn nicht nur, dass dort die Geraden länger sind, die Fahrzeuge haben auch eine komplett andere Aerodynamik-Konfiguration aufgeschnallt. Die niedrigste Geschwindigkeit von 75 km/h wurde am Nürburgring übrigens in der ersten, engen Kurve am Ende der Start/Zielgeraden gemessen. Die schnellste Kurve wurde mit 220 km/h genommen.
Auch andere Zahlenbeispiele verdeutlichen die ultimative Performance eines LMP1-Boliden: So erfolgte die maximale Beschleunigung von Tempo 105 auf Tempo 270 km/h. Aus diesem Tempo ging es dann in die maximale Verzögerung auf 75 km/h hinunter. Auch Bremsen und Reifen wurden auf der Eifel-Rennstrecke maximalen Belastungsproben unterzogen. In der Regel wurden am Wagen von Bernhard/Webber/Hartley ca. alle 33 Runden neue Pneus aufgezogen (sechs Boxenstopps).
Durch das seit 2014 in der LMP1-Klasse angewandte Hybrid-Reglement lassen sich nun auch die Werte des Energieverbrauchs pro Runde bestimmen. So lag beim Porsche 919 Hybrid am Ring die Grenze pro Runde bei maximal 4,67 Megajoule Hybrid-Power und 1,423 kg Benzin.
Letztendlich fuhr der Siegerwagen im vergangen Jahr 203 Runden. Multipliziert mit der Streckenlänge von 5,137 km wurden also im 6-Stunden-Rennen über 1040 Kilometer zurückgelegt.
Wer die spektakulären Rennwagen der FIA WEC einmal live sehen will, der sollte sich das Wochenende des 22.-24. Juli in diesem Jahr vormerken. Denn dann kommt die Sportwagen-WM an den Nürburgring.