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Prologue: Porsche auch am Nachmittag ganz vorne

Von Oliver Müller
Schnellster Mann in Le Castellet: Romain Dumas im Porsche 919 Hybrid

Schnellster Mann in Le Castellet: Romain Dumas im Porsche 919 Hybrid

Bei den offiziellen Testfahrten der Sportwagen-WM (FIA WEC) bestimmt Porsche weiter das Tempo. Audi und Toyota kamen jedoch näher ran. Wenig Fahrbetrieb in der GTE Pro, wo Ferrari erneut vorne lag.

Zweite Test-Session in Paul Ricard – gleiches Bild: Wie auch am Vormittag war es das Porsche Team, das die Zeitenliste beim Prologue der FIA WEC anführte. Mit einer Zeit von 1:37,960 Minuten war es diesmal Romain Dumas, der den schwersten Gasfuss hatte. Er teilt sich den Porsche 919 Hybrid mit Neel Jani und Marc Lieb. Damit war man gut drei Zehntelsekunden schneller als am Vormittag und 1,433 Sekunden besser als der zweitplatzierte Audi von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer.

Audi hatte einen späten Start in die Session. Am R18 wurde über die Mittagspause ein mechanisches Teil gewechselt. Dies hatte jedoch zur Folge, dass das komplette Setup des Wagens neu eingestellt werden musste und somit viel Trainingszeit verloren ging. Grundsätzlich ist man im Audi-Lager guter Dinge, was die Wettbewerbsfähigkeit des neuen R18 betrifft. «Mit dem Auto ist ein grosser Schritt nach vorne gelungen. Vor allem der Extra-Boost des grösseren Hybrid-Systems ist beeindruckend», erklärte Pilot Marcel Fässler in Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Mit 1,599 Sekunden Rückstand lag der Toyota TS050 Hybrid von Anthony Davidson/Sébastien Buemi/Kazuki Nakajima auf dem dritten Platz. Wie bereits berichtet, fahren die Japaner am heutigen Tag mit ihrer Le-Mans-Aerodynamik, was sich auch beim Top-Speed auf der langen Mistral-Geraden bemerkbar macht. Dort schaffte Anthony Davidson einen Wert von 340,7 km/h – Audi kam bislang auf 310,3 km/h; Porsche auf maximal 301,7 km/h.
Allein dieser Fakt verdeutlicht aber auch schon, was insgesamt von den bislang gefahrenen Rundenzeiten zu halten ist. Oder anders ausgedrückt: Erst beim Saisonauftakt in Silverstone (oder viel wahrscheinlicher beim zweiten Lauf in Spa-Francorchamps) wird es ein gutes Bild in Bezug auf die Performance der drei Werkswagen geben.

Bei den privaten LMP1 hatten ebenfalls wieder die beiden Rebellion R-One die Nase vorn. Wie bei den Werksautos spielen auch dort die verschiedenen Aerodynamik-Pakete eine Rolle. Während der Wagen #12 (Nicolas Prost/Nelson Piquet Jr/Nick Heidfeld) in Paul Ricard mit der Le-Mans-Aero antritt, vertraut der Schwester-Wagen #13 auf das Hi-Downforce-Paket. Von diesem soll für die Rennen der zweiten Saisonhälfte sogar eine weitere Aero-Variante abgeleitet werden. Ausserdem: Für den Saisonauftakt in Silverstone (15.-17. April) wird es beim Schweizer Team signifikant neu designte Scheinwerfer geben, die dann mit LED-Technik ausgestattet werden sein sollen.

In der GTE-Pro-Klasse waren am Nachmittag lediglich vier Fahrzeuge unterwegs. Und wieder war es ein Ferrari 488, der vorne lag. Mit einer Zeit von 1:58,479 Minuten waren Davide Rigon/Sam Bird die Schnellsten. Dahinter folgten die beiden Ford GT. Bei den Amerikanern ist man mit der Performance der Fahrzeuge bislang sehr zufrieden. «Es läuft alles soweit gut», strahlte Werksfahrer Stefan Mücke. «Die Autos sind einfach noch recht neu und somit müssen gewisse Dinge aussortiert werden. Aber klar, wir sind ein Werksteam und wollen somit so schnell wie möglich Rennen gewinnen. Das muss unser Anspruch sein.»

Zwar ist in der GTE-Pro-Klasse auch ein neuer Porsche 911 RSR (Dempsey - Proton Racing) gemeldet, doch der Wagen blieb wie schon am Vormittag in der Box. «Wir haben keinen Stress», grinste Teamchef Christian Ried. Grundsätzlich wird das Fahrzeug jedoch schon am Prologue teilnehmen. Und da beide für die Saison gemeldeten Fahrer (Richard Lietz und Michael Christensen) in Le Castellet nicht vor Ort sind, wird es Ried höchstpersönlich sein, der den neuen 911er dann steuern wird. Während der Rennsaison fährt Ried jedoch in der GTE-Am-Kategorie - sprich in einem Wagen, der noch nach Vorjahres-Spezifikation aufgebaut ist. Insgesamt hat das Proton-Team nun übrigens fünf 911 RSR in seinem Stock. Nach dem Prologue wird das Team noch weitere Testfahren in Paul Ricard (27./28. März) in Angriff nehmen.

Hier das Ergebnis der Nachmittagssitzung

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Von Ivo Schützbach
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