Renault-Abgang: Romain Grosjean versteht Magnussen
Romain Grosjean: «Ja, Haas hat weniger Mittel als Renault, aber wir haben die besseren Ergebnisse eingefahren»
Vor einem Jahr musste sich Romain Grosjean entscheiden, ob er sein sicheres Nest in Enstone verlassen und Teil des Formel-1-Abenteuers von Haas werden wollte, das in diesem Jahr seine Debütsaison in der Königsklasse des Motorsports absolviert. Der Genfer entschied sich für das Abenteuer mit dem US-Rennstall – genau wie sein künftiger Teamkollege Kevin Magnussen in diesem Jahr.
Der Däne verlässt das mittlerweile zum Renault-Werksteam umfunktionierte Team aus Enstone nach nur einem Jahr nach dem Saisonende in Richtung Haas. Der 24-jährige Däne erklärte seine Entscheidung folgendermassen: «Ich habe diese Wahl selbst getroffen. Ich hatte ein Angebot, aber das war nicht gut genug, als dass ich dieses angenommen hätte.»
Der 24-Jährige aus Roskilde schimpfte über die Renault-Führung: «Wenn sie mir einen längeren Vertrag angeboten hätten, dann hätte ich mir dieses Angebot natürlich sehr viel genauer unter die Lupe genommen. Doch ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wirklich wollten – die haben mit so vielen anderen Fahrern gesprochen, ich glaube, sogar der Papst hatte zeitweise ein Cockpit-Angebot! Das war alles etwas unschön, deshalb war es besser für mich zu gehen.»
Dass Magnussen dem Werksteam den Rücken kehrt und stattdessen einen mehrjährigen Vertrag mit der noch jungen Truppe aus Amerika unterschrieben hat, kann sein aktueller Teamkollege Jolyon Palmer nicht nachvollziehen. Der Brite freut sich aber über die Entscheidung des Blondschopfs, die ihm den Verbleib bei Renault sichert.
Magnussens künftiger Teamkollege Grosjean stärkt dem früheren McLaren-Schützling hingegen natürlich den Rücken. «Ich kann das verstehen. Meiner Ansicht nach hat er ziemlich genau gesagt, warum er sich so entschieden hat und warum er sich bei seinem aktuellen Team nicht wohl gefühlt hat»? betonte er im Fahrerlager von Interlagos.
Und der 30-Jährige fügte an: «Ich kann nur sagen, bei uns herrscht eine grossartige Atmosphäre und alles läuft sehr direkt ab. Ja, Haas hat weniger Mittel als Renault, aber wir haben die besseren Ergebnisse eingefahren und ich hoffe natürlich, dass wir das in Zukunft auch weiter hinbekommen werden.»