Manor-Rettung: Gespräche mit mehreren Parteien
Das Manor-Team darf weiter auf die zweite Rettung hoffen
Noch ist nichts verloren: Das Manor-Team, das seiner Belegschaft am 6. Januar mitteilen musste, dass es sich nach der finanziellen Schräglage von 2014 erneut in den Händen von Insolvenzverwaltern befindet, darf weiter auf eine Rettung in letzter Minute hoffen. Denn die Verhandlungen mit den potenziellen Käufern laufen weiter, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters «FRP Advisory» gegenüber Sky Sports erklärte.
«Wir können bestätigen, dass die Gespräche mit den potenziell interessierten Parteien weitergeführt werden, um die finanziellen Mittel für das Team zu finden, wobei der Saisonstart 2017 immer noch im Fokus aller Beteiligten liegt. Wir danken allen für ihre Unterstützung in diesem Insolvenzverfahren», erklärte der Unternehmenssprecher, und stellte auch klar: «Abgesehen davon haben wir aber keine weiteren Neuigkeiten.»
Damit ist klar: Ein verspäteter Einstieg in die Saison 2017 wollen alle Beteiligten möglichst vermeiden. Obwohl dieser erlaubt wäre, schliesslich darf ein Team gemäss Reglement bis zu drei Grands Prix auslassen, ohne den Verlust des WM-Startplatzes fürchten zu müssen. Theoretisch bliebe den Insolvenzverwaltern also bis zum vierten Rennen in Russland und damit bis und mit April 2017 Zeit, um die nötigen Mittel für die neue Saison aufzubringen.
Die Gerüchteköche gehen davon aus, dass die neuen Team-Verantwortlichen von «FRP Advisory» mit mehreren Parteien verhandeln, wobei auch jene asiatische Gruppe von Kaufinteressenten dabei sein soll, die im vergangenen November schon die Hoffnung auf einen neuen Investor hatte aufkeimen lassen. Weil Manor beim zweitletzten Rennen in Sao Paulo aber den lukrativen zehnten WM-Platz einbüsste, blieben die Gespräche zunächst ergebnislos.
Sollte die Manor-Rettung gelingen, wird der Rennstall aus Banbury mit einem modifizierten 2016er-Auto antreten. Der Automobilweltverband hat den Einsatz des Manor-Chassis von 2016 grundsätzlich genehmigt. Allerdings muss das Team beweisen, dass der Renner für die anstehende Saison den neuen Regeln entspricht. Die vorgeschriebenen Crash-Tests muss das angepasste alte Auto aber nicht wiederholen.