Christian Horner: Silverstone-Verlust ein Schock
Christian Horner
Der «British Racing Drivers’ Club» als Besitzer der Silverstone-Strecke beendet den Vertrag als Austragungsort des Britischen Grand Prix mit Ausgabe 2019 – dank einer Ausstiegsklausel. 2010 wurde ein 17-Jahresvertrag unterzeichnet, angeblich für 12 Millionen Pfund (das sind knapp 14 Millionen Euro), mit der Auflage, dass sich die Kosten pro Jahr um fünf Prozent erhöhen.
Damit kostet der Grand Prix 2017 bereits umgerechnet 19,75 Millionen Euro, 2027 müsste der BRDC satte 30,6 Millionen Euro auf den Tisch legen! Deshalb erfolgte nun die Notbremse.
Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner, selbst Mitglied im BRDC, ist geschockt. «Sie haben den Vertrag 2010 unterzeichnet, und sie wussten, auf was sie sich einlassen. Sie haben nun festgestellt, dass sie es sich nicht leisten können, auch wenn sie immer ein ausverkauftes Haus haben. Entweder hätten sie den Vertrag nicht unterzeichnen sollen, oder sie haben Probleme mit Mathematik», wetterte Horner bei Reuters.
Der Brite kann es sich nur schwer vorstellen, dass der Silverstone-G defizitär ist: «Ich würde die Frage stellen, wie das Ganze gemanagt wurde. Ich würde sagen, es hat eine gewaltige Fehleinschätzung im Management gegeben.» Denn: «Sie haben ein Fahrerlager gebaut, in dem es null Atmosphäre gibt. Und das auf einer der traditionsreichsten Rennstrecken Großbritanniens.
«Es wäre schockierend, Silverstone zu verlieren. Noch schockierender wäre es, wenn es keinen Ersatz geben würde», meinte Horner und brachte eine Alternative ins Spiel: «Silverstone ist eine wunderbare Strecke. Teams und Fahrer lieben es, dort zu fahren, und Liberty will einen britischen Grand Prix. Sollte das Event in London ein großer Erfolg werden, kann man sich vorstellen, dass ein London-Grand-Prix für Liberty reizvoll sein kann», so Horner.