Alonso macht Druck: McLaren soll Motorenfrage klären
Fernando Alonso
Das stellte Fernando Alonso nach dem zehnten Saisonrennen in Silverstone klar. Der Spanier hatte die Zielflagge mal wieder nicht gesehen, er war zum sechsten Mal in seinen neun Einsätzen vorzeitig ausgefallen. Er hatte sowieso mal wieder vom Ende des Feldes starten müssen. Er kassierte wegen des Einsatzes einer neuen Honda-Antriebseinheit eine Strafversetzung um – theoretische – 30 Startplätze.
Zwischenzeitlich hatte er sich zwar bis auf Platz 14 vorgearbeitet, ehe er in Runde 34 wegen eines Problems an der Benzinpumpe aufgeben musste. Mehr hatte er sich sowieso nicht ausgerechnet. «Für die Punkte waren wir nicht schnell genug. Vielleicht wäre Platz 13 oder 14 rausgekommen. Deshalb ist ein Ausscheiden viel weniger schmerzhaft», meinte er.
Das erneute Aus nimmt der 35-Jährige inzwischen gelassen. Dafür macht Alonso in der Motorenfrage Druck. Er drängt auf eine Klärung der Frage, ob McLaren nun mit Honda weiterarbeitet oder ob man sich einem neuen Partner verpflichtet. Eine Trennung hatten beide Parteien zwar zuletzt dementiert, komplett aus der Welt ist die Möglichkeit aber nicht.
Für McLaren hängt eine Menge daran: Mit dem immer noch nicht konkurrenzfähigen Honda-Motor hat McLaren mickrige zwei Punkte eingefahren. Und: Alonsos Vertrag läuft nach dieser Saison aus, es ist kein Geheimnis, dass er im Herbst seiner Karriere nicht noch ein weiteres Jahr mit Aufbauarbeit verschwenden will.
«Es liegt an ihnen, aber je früher sie ihre Entscheidung treffen, desto besser ist die Vorbereitung auf das kommende Jahr. Also denke ich, dass sie versuchen werden, eine frühe Entscheidung zu treffen», sagte Alonso und stellte klar: «Natürlich würde ich jede Entscheidung unterstützen, die sie treffen.»
Für ihn zählt erst einmal das Hier und Jetzt, sprich das kommende Saisonrennen in Ungarn in zwei Wochen. «Das ist eine gute Möglichkeit, das ist die Realität. Die anderen Dinge sind nur Träume», sagte er. Auch Gedankenspiele, wo McLaren stehen könnte, wenn man zum Beispiel einen Mercedes-Motor hätte, sind für Alonso eher Träumereien. «Verschiedene Kombinationen von Autos und Motoren sind schwer vorzustellen. Aber wir haben klar identifiziert, was uns fehlt. Wenn wir das verbessern können, können wir konkurrenzfähig sein.»