Toto Wolff, Mercedes: «Profitierten vom Ferrari-Pech»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff durfte beim Heimspiel auf dem Silverstone Circuit einen Doppelsieg bejubeln. Hinterher räumte er ein, dass das Pech der Ferrari-Konkurrenz zum Glanzresultat beigetragen hat.
Vor 137.500 Zuschauern durfte Lewis Hamilton in Grossbritannien seinen fünften Silverstone-Sieg feiern. Der Mercedes-Star setzte den Grundstein für seinen Erfolg bereits Tags zuvor, indem er im Qualifying die Pole-Runde drehte. Im Rennen kam keiner an den Lokalmatador heran, denn dieser stürmte gleich von Anfang an auf und davon.
Sehr viel schwieriger gestaltete sich der zehnte WM-Lauf für Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas. Der Finne musste wegen eines ungeplanten Getriebewechsels von der neunten Startposition losfahren und sich durchs Feld pflügen. Dies tat er mit Bravour, wie Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nach dem Rennen betonte: «Er hat beim Start selbst keine Positionen gewonnen, doch dann in der Maggots-Becketts-Passage Stoffel Vandoorne und Sergio Pérez aussen überholt. In der Folge pflügte er sich durch das Feld, war dabei aber sehr diszipliniert. Er hat die Reifen nie übers Limit hinaus strapaziert, weil er wusste, dass er das später im Rennen bereut hätte.»
Zum Pech der Roten sagt der Kopf der Silberpfeile: «Auch wir hatten vorne rechts Blasenbildung. Das ist auch kein Wunder, denn die Reifen werden auf diesem Highspeed-Kurs extrem belastet. Und wenn man so hart pusht, wie es Vettel gemacht hat, als er noch vor Valtteri lag, dann ist das natürlich keine Hilfe. Wir hatten keine Probleme und einen guten Speed, deshalb mussten wir nicht so hart pushen.»
Der Wiener gestand aber auch gewohnt offen: «Natürlich haben wir vom Ferrari-Pech profitiert, sonst wäre es der dritte Platz geworden. Aber das nehmen wir gerne an, denn wir hatten in den letzten Rennen auch viel Pech, es war also überfällig, dass das Glück nun auf unserer Seite ist.» Auf die Frage, ob die Weiterverpflichtung des Finnen nun beschlossene Sache sei, wollte er sich aber nicht in die Karten blicken lassen: «Darüber muss man eigentlich nicht nachdenken, wenn man sich seine Leistung anschaut. Aber es geht ja nicht nur um das nächste Jahr, sondern auch die Jahre danach. Da müssen wir alle Puzzle-Teile richtig zusammenbringen. Nach dem Rennen in Budapest werde ich mir an irgendeinem Strand Gedanken darüber machen.»