Romain Grosjean schäumt: Samthandschuhe für Hamilton
Romain Grosjean
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sagte nach seiner atemraubenden Silverstone-Pole: «Wenn ich jemanden behindert haben sollte, dann tut mir das leid. Aber ich hatte wirklich nicht den Eindruck, dass ich das getan habe.»
Dieser Meinung schlossen sich Gerd Ennser (Deutschland), Nish Shetty (Singapur), Danny Sullivan (USA) und Nicky Moffitt (England) an. Sie sahen sich die Situation im dritten Quali-Segment an, als Grosjean auf den Mercedes von Hamilton auflief und befanden nachher: Hier liegt keine Behinderung vor, also ist auch keine Strafe für den Lokalhelden vonnöten.
Romain Grosjean kann das nicht verstehen.
«Entschuldigung, aber wenn ein Pilot in einer Kurve allein drei oder vier Zehntel einbüsst wegen eines anderen Fahrers, was bitteschön ist dann die Definition von Behinderung? Das öffnet doch Tür und Tor für allerlei seltsame Manöver in einem Abschlusstraining.»
Der Genfer unterstellt der Rennpolizei offen, mit verschiedenen Ellen zu messen, wenn er weiter sagt: «Wenn es sich um einen anderen Piloten handeln würde, dann hätten wir wohl jetzt nicht dieses Urteil. Da kommt es mir schon so vor, als hätten wir zwei verschiedene Arten von Entscheidungen.»
Grosjean haut in die gleiche Kerbe, wenn er weiter sagt: «Mir ist auch klar, dass wir von einem WM-Kampf reden. Aber die Fahrer ein wenig weiter hinten kämpfen auch um jeden Zentimeter. Und heute wurde ich klar behindert.»
«Wir haben uns krummgeschuftet für ein gutes Resultat, und dann büsse ich wegen Fremdeinwirkung in nur zwei Kurven 35 Hundertstel ein. Muss ich beim nächsten Mal meinen Frontflügel in seinen Diffusor stecken, damit allen klar wird, dass ich aufgehalten werde?»
«Wir haben glasklare Regeln, was das Verhalten im Qualifying angeht. Und mit nur zehn Autos im dritten Quali-Segment sollte es solche Probleme einfach nicht geben.»