Lewis Hamilton (Mercedes) nach Pole: FIA ermittelte
Ein Luftsprung von Lewis Hamilton nach seiner tollen Pole
Lewis Hamilton hat in England seine 67. Pole herausgefahren, die sechste in dieser Saison (nach Australien, China, Spanien, Kanada und Aserbaidschan), seine fünfte in Silverstone nach 2007, 2013, 2015 und 2016. Damit hat er den britischen Rekord von fünf Heim-Poles des unvergessenen Jim Clark eingestellt.
Hamilton sprudelte: «Das fühlt sich grossartig an, vor allem vor so einem tollen Publikum – ich hoffe, meine Runde hat allen gefallen. Mein Ziel war, den Fans etwas zu geben, und das habe ich geschafft. Das waren typisch englische Verhältnisse heute, damit habe ich keine Probleme. Ich stehe auf dem besten Platz, die Dauerläufe waren gut, die Basis stimmt.»
«Es raubt mir jedes Jahr den Atem, wie viele Fans hierher kommen. Ich kann die Fans entlang der ganzen Strecke sehen, ich spüre ihre Energie. Auf so einer Strecke derart Unterstützung zu erhalten, das ist unübertrefflich.»
«Die Verhältnisse waren nicht einfach, aber ich bin so gross geworden, da fühle ich mich zuhause. Die letzte Runde fühlte sich riesig an. Ich darf wirklich sehr stolz sein.»
Klar wird Hamilton auf das Kuddelmuddel um Silverstone angesprochen – ab 2019 ist die Zukunft des Rennens unsicher. Lewis: «Ich zweifle keine Sekunde daran, dass wir auch künftig einen britischen Grand Prix haben werden. Alles andere wäre undenkbar.»
Dann blickt Lewis zurück: «Als ich Nigel Mansell hier Pole fahren sah, da dachte ich als Bub – wie sich das wohl anfühlt? Wenn die Fans dich so feiern! Nun darf ich dieses Gefühl seit ein paar Jahren spüren und es ist wirklich einzigartig. Ich kann kaum in Wort kleiden, wie dich das unter Strom setzt.»
«Mit der neuen Modellgeneration hier in Silverstone zu fahren, das raubt dir den Atem. Du kannst Copse volle Kanne fahren, aber das machst du nicht, weil du dabei zu viel Speed verlierst, dann aber kommt Maggotts und Becketts, wow! Dieses Geschlängel haut mich echt um. Die Fliehkräfte zerren wie irre an dir herum, und auch Stowe später macht wahnsinnig Spass. Du hörst im Auto gar nicht mehr auf zu grinsen. So muss Formel 1 sein.»
Nach der Quali war Lewis in der Rennleitung ein Thema. Zittert er um seine Pole? Lewis: «Mir ist nicht klar, ob ich jemandem im Weg gestanden habe, eine Warnung vom Team gab es nicht. Ich glaube nicht, dass ich jemanden blockiert habe.»
Der Jemand ist Romain Grosjean, der über Funk wie ein Rohrspatz schimpfte. Aber der langjährige Williams-Technikchef Pat Symonds meint: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rennleitung so streng sein wird und Lewis die Pole wegnimmt.»
Für krasse Blockaden verhängt die Rennpolizei in der Regel eine Strafe von drei Rängen zurück.
Aber knapp 50 Minuten nach dem Fallen der karierten Flagge im Qualifying gaben die Rennkommissare Entwarnung: Keine Strafe für Hamilton.
