MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sebastian Vettel: Ferrari-Motor ist eine Mogelpackung

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Silverstone

Sebastian Vettel in Silverstone

​Ferrari setzt am Silverstone-Wochenende neue Motoren für WM-Leader Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ein. Aber der Deutsche und der Finne können nicht die volle Leistung abrufen.

Der Autoverband FIA hat bestätigt: In den Ferrari von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen schlagen verbesserte Herzen, es ist der dritte Motor von vier 2017 pro Fahrer erlaubten Aggregaten. Die optimierten 1,6-Liter-V6-Motoren des deutschen WM-Leaders und des finnischen Weltmeisters von 2007 sollen rund 15 PS kraftvoller sein. Vor allem jedoch sollen sie eine Schwäche der Italiener korrigieren. Der vierfache Champion Vettel: «Wir müssen an unserer Quali-Form arbeiten und von weiter vorne ins Rennen gehen.»

Ein Platz wird Vettel in England vielleicht geschenkt: In Österreich war es Lewis Hamilton, der wegen Einbaus eines neuen Getriebes um fünf Ränge zurück musste, in England ist es Valtteri Bottas.

Ausgerechnet jener Fahrer also, der im Freitagtraining zwei Bestzeiten erzielt hat.

Überhaupt macht Mercedes-Benz bislang auf der britischen Traditionsrennstrecke eine bessere Figur. Das liegt nicht nur am Dampf aus dem Heck, sondern auch an der exzellenten Aerodynamik der Silberpfeile – Hamilton und Bottas sind in den schnellen Passagen unantastbar.

Gleichzeitig hat Ferrari ein Problem: Die neuen Motoren für Sebastian und Kimi erweisen sich als Mogelpackung. Auf den Prüfständen in Maranello ist gemäss Informationen aus Italien ein Problem entstanden, worauf dem Rennteam vorgeschrieben worden ist, die Leistung leicht zu drosseln. Damit ist der Vorsprung weg.

Was immer wieder gefragt wird: Wie steht es um die verbrauchten Motorteile bei Ferrari? Wie ernst ist die Situation? Wann müssen Vettel und Räikkönen mit Strafen rechnen?

Fakt ist, dass sowohl im Auto von Vettel als auch im Renner von Räikkönen der vierte und damit letzte 2017 erlaubte Turbolader steckt. Das wirkt düster. Weil jedoch Ferrari unter Aufsicht der FIA an den Ladern eine leichte Modifikation vornehmen durfte (welche in dieser Form auch anderen Motorherstellern erlaubt ist), sieht die Situation in Wahrheit nicht so schlimm aus wie auf den ersten Blick.

Nur ein Lader (aus dem Wagen von Räikkönen) ist wirklich kaputt, der Turbo vom Bahrain-Wochenende konnte nicht gerettet werden. Alle anderen Turbolader der Firma «Honeywell Turbo Technology» (früher Garrett) sind nicht mehr neu, aber weiter verwendbar.

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