Kimi Räikkönen 2018: «Es liegt nur an Ferrari»
Kimi Räikkönen
Auf dem Papier sieht das nicht gut aus: Obschon Kimi Räikkönen 2017 oft den Speed von Sebastian Vettel mitgehen kann, liegt er in der WM-Zwischenwertung deutlich zurück – WM-Leader Vettel kommt auf 171 Punkte, Kimi auf nur 83, also nicht mal die Hälfte. Natürlich kursiert da in Italien wie fast jedes Jahr, dies sei wohl die letzte Formel-1-Saison von Räikkönen.
Der Weltmeister von 2007 sagt zu seiner Zukunft als Grand-Prix-Fahrer im Fahrerlager von Silverstone: «Das liegt nur an Ferrari. Mein Team weiss ganz genau, was ich will.»
Im Frühling 2016 hatte Kimi seinem Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene klargemacht, dass er unbedingt bleiben wolle, der Italiener forderte eine deutliche Leistungssteigerung. Vor dem britischen Grand Prix 2016 erhielt Räikkönen eine Vertragsverlängerung um ein Jahr.
Kimi: «Die Situation ist die gleiche wie vor einem Jahr. Ihr müsst Ferrari fragen, wenn ihr mehr wissen wollt.»
Kimi ist überzeugt davon, dass er noch immer mit jedem im Feld mithalten kann: «Klar bin ich nicht glücklich darüber, wie einige Rennen geendet haben. Aber ich kann daran nichts ändern. Mein einziges Ziel besteht darin, gute Ergebnisse einzufahren. Wenn das nicht klappt, macht das keinen Spass, aber gewisse Dinge kannst du eben nicht ändern. Ich bin sicher, dass sich das Blatt auch wieder wendet.»
In den letzten fünf Rennen stand Kimi nur einmal auf dem Podest, als Zweiter in Monaco. In Spanien schied er in der ersten Kurve aus, in Kanada wurde er wegen Bremsproblemen nur Siebter, in Baku kollidierte er, wieder einmal, mit Valtteri Bottas und ging leer aus. In Österreich wurde er nur Fünfter.
Kimi meint: «Ich weiss nicht mal, wieviele Punkte ich habe. Jedenfalls weniger als es sein sollten. Du schaust jeweils vorwärts. Ich weiss, dass ich den Speed habe. Aber das reicht eben hin und wieder nicht.»
Jüngsten Informationen aus Maranello zufolge hat Kimi trotz allem recht gute Chancen, nochmals einen Vertrag zu erhalten. Firmenchef Sergio Marchionne lobt ihn, Team-Leader Sebastian Vettel macht sich für ihn stark. Eine Rückkehr von Alonso kommt nicht in Frage, ein Comeback von Nico Rosberg als Formel-1-Fahrer wird es nicht geben, Romain Grosjean überzeugt zu wenig, Sergio Pérez hat vor Jahren seinen Platz in der Ferrari-Akademie geschmissen, um zu McLaren zu ziehen. Das ist in Italien nicht gut angekommen. Die jungen Antonio Giovinazzi oder Charles Leclerc in den zweiten Ferrari zu setzen, entspricht nicht dem üblichen Vorgehen der Ferrari-Führung.