Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Robert Kubica: Renault gibt zu – Comeback denkbar

Von Mathias Brunner
Robert Kubica

Robert Kubica

​Der Pole Robert Kubica (32) hat mit einem 2012er Lotus E20-Renault knapp 100 Runden auf dem südfranzösischen Rundkurs Paul Ricard zurückgelegt. Probleme gab es dabei keine.

Die Rückkehr von Robert Kubica rückt immer näher – auf der Rennstrecke von Paul Ricard bei Le Castellet hat der 32jährige Pole knapp 100 Runden zurückgelegt, Probleme gab es dabei keine.

Der Kanada-GP-Sieger von 2008 bestätigt gegenüber der Sportzeitung «L'Équipe»: «Es gab physisch keine Probleme.» Die französischen Kollegen hatten als einzige Medienvertreter Zugang zum Testgelände.

Während die guten Tests in Valencia und Le Castellet unterstreichen, dass Robert Kubica auf hohem Niveau einen Formel-1-Renner bewegen kann, kursiert im Fahrerlager: Fragezeichen stehen über der Feinmotorik (Stichwort Lenkradbedienung) oder über der Bedingung, dass ein Pilot innerhalb von fünf Sekunden aus seinem GP-Renner steigen können muss. Ist Kubica mit seinem nach Dutzenden Operationen geschwächten rechten Arm dazu fähig?

Der frühere Renault- und BMW-Sauber-Fahrer beteuert, dass er Schwächen des rechten Arms mit dem linken kompensieren könne.

Kubica weiter: «Ich gehe einen Schritt nach dem anderen. Ich habe einen langen Weg hinter mir, das darf niemand vergessen. Aber viele Zweifel über meine Fähigkeiten sind nach diesen beiden Tests verflogen. Ich weiss jetzt, dass ich auf hohem Niveau fahren kann. Aber der Weg bleibt dennoch lang.»

Für zahllose Formel-1-Fans wäre eine Rückkehr von Robert Kubica in die Königsklasse nach seinem fürchterlichen Rallye-Unfall von 2011 mit schwersten Verletzungen ein Märchen, das Wirklichkeit wird. Es wäre eines der fabelhaftesten Comebacks der Sporthistorie, absolut herzerwärmend.

Renault bestätigt nicht, dass Robert Kubica beim kommenden Budapest-Test (1. und 2. August) in einem Renault sitzen wird. Vom Reglement her wäre das möglich.

Ebenso unbestätigt bleibt, dass Jolyon Palmer im Renault-Werksrennstall durch den langjährigen Red Bull Racing-Piloten und Formel-E-Weltmeister Sébastien Buemi ersetzt werden könnte – als Übergangslösung für den Rest der Saison 2017. Der glücklose Palmer ist nun fast eine halbe Saison lang ohne Punkte.

Der Pole sagt in der Équipe: «Eine Rückkehr nur zum Mitrollen interessiert mich nicht. Wenn ich wieder Rennen fahre, dann will ich vorne mithalten können. Ich bräuchte einige Tage in einem aktuellen Rennwagen. Aber ich werde alles tun, um meine Chancen auf eine Rückkehr zu wahren. Wer weiss, was die Zukunft für mich bereithält.»

Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul hält die Karten eng an der Brust: «Wir können nicht sagen, ob Kubica beim Ungarn-Test am Lenkrad sitzen wird. Im früheren Auto arbeitet ein Motor, dessen Leistung gedrosselt ist, am Fahrzeug befinden sich Demo-Reifen. Er ist weder dem Stress eines Rennwochenendes unterzogen, noch fahren andere Autos um sich herum.»

Abiteboul sagt aber auch: «Wir nehmen das sehr ernst. Es ist zu früh, von einem Comeback zu sprechen, aber wir haben diese Vorstellung alle im Hinterkopf.»

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