Abu Dhabi-Test: Kubica hält mit, Crash von Alonso
Zwei Tage Testfahrten auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi. Im Mittelpunkt stehen der Einsatz des Polen Robert Kubica im 2017er Williams sowie die Arbeit mit den 2018er Reifen.
Leere Tribünen für die elf Fahrer, die derzeit in Arabien im Einsatz stehen: Der Zauber der Grand-Prix-Nacht ist der Nüchternheit eines Formel-1-Tests gewichen, nur wenige Zuschauer haben sich an den Yas Marina Circuit begeben, um den Testfahrten beizuwohnen.
Robert Kubica ist schon zwei Mal in diesem Jahr für Williams im Einsatz gewesen: Auf dem Hungaroring und in Silverstone sass der Krakauer jedoch jeweils in einem 2014er Renner des britischen Traditionsrennstalls, nun folgt die letzte Bewährungsprobe – im 2017er Auto.
Bislang läuft die Testarbeit des WM-Vierten von 2008 ganz normal. Der Pole fährt regelmässig, der Speed stimmt. Nach knapp drei Stunden hält er Rang 4, nach einem Sieben-Runden-Lauf auf weichen Pirelli.
Eine Mittagspause ist nicht vorgesehen, will heissen: Die Rennställe bestimmen selber, wann sie eine Pause einlegen, der Test dauert bis 18.00 Uhr Lokalzeit, wenn es in Arabien dunkel geworden ist.
Kubica wird aber nicht neun Stunden am Lenkrad sitzen. Bei Williams ist geplant, dass er ungefähr der Hälfte des Programms an Lance Stroll übergeben wird.
Aufreger nach gut zwei Stunden: Abflug von McLaren-Superstar Fernando Alonso. Als der kaputte Wagen an die Box zurückgebracht wurde, kam es in der Boxengasse zu einem Gerangel, die Briten wollten nicht, dass der kaputte Wagen fotografiert wird. Der spanische Kollege Miquel Liso hat Alonso in der TecPro-Barriere von weitem erwischt und getwittert.
Zuvor war Fernando Alonso auch kurz mit einer Halo-Attrappe unterwegs. Die Briten wollten herausfinden, wie sich die Luftströmung zum Heck hin wegen des Kopfschutzes verändert.
Da auch die Radaufhängung ramponiert wurde, dürfte dieser McLaren eine Weile lang nicht mehr zu sehen sein. Gut für McLaren: Sie haben an diesen beiden Tagen als einziges Team zwei Autos auf der Bahn, eines ist ausschliesslich für die Tests mit den 2018er Pirelli-Walzen vorgesehen. Ob wegen des Unfalls nun das Programm umgestellt wird, ist noch ungewiss. Grundsätzlich haben alle Rennställe zwanzig Reifensätze zur Verfügung erhalten, acht davon wählte ein Team selber, zwölf Sätze bestimmte Pirelli. Im Gegensatz zu den früheren Pirelli-Tests dürfen die Teams nicht nur an der Abstimmung arbeiten, die sollen das sogar. Die Pirelli-Techniker wollen sehen, wie die Walzen auf verschiedene Abstimmungsvarianten reagieren.
Weil Pirelli so viele Daten als möglich sammeln will, ist es den Teams nur in der ersten Stunde des Tests erlaubt gewesen, mit Messrechen (zum Sammeln aerodynamischer Daten) auszurücken.
Abu Dhabi, Testtag 1, Stand nach 3 Stunden:
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:39,425 (13 Runden)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:40,713 (22)
3. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:40,893 (20)
4. Robert Kubica (PL), Williams FW40-Mercedes, 1:41,296 (25)
5. Oliver Turvey (GB), McLaren MCL32-Honda, 1:41,914 (24)
6. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:41,995 (11)
7. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM10-Mercedes, 1:44,251 (23)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:44,658 (27)
9. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:44,788 (16)
10. Sean Gelael (IND), Toro Rosso STR12-Renault, 1:46,643 (19)
11. Lewis Hamilton (Mercedes), nur Installationsrunden (10)