Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Verstappen: Formel langweilig? «Hätte ausgeschaltet»

Von Andreas Reiners
Fernando Alonso und Max Verstappen

Fernando Alonso und Max Verstappen

Max Verstappen nimmt ja bekanntlich kein Blatt vor den Mund. Und deshalb sprach der Niederländer nach dem ersten Saisonrennen auch das aus, was viele Fans vor dem Fernseher wohl ebenfalls dachten.

Verstappen wurde auf die Unterhaltung für die Fans angesprochen. Der Red-Bull-Pilot ganz unverblümt: Komplett wertlos. Ich hätte den Fernseher ausgeschaltet. Sehr langweilig», brachte es Verstappen auf den Punkt. Sehr wahrscheinlich, dass bei ihm eine Menge Frust dabei war, nachdem es für ihn mit Platz sechs recht frustrierend verlief.

Trotzdem ist es ein Fakt, dass der GP ganze fünf Überholmanöver zu bieten hatte. Drei davon steuerte Valtteri Bottas bei, der von Platz 15 aus gestartet war. Fünf sind zwar immer noch mehr als 2017 (zwei), die Probleme sind aber nicht von der Hand zu weisen: Es war ein langweiliges Rennen.

«Ein wesentlicher Bestandteil hat gefehlt: Es gab tatsächlich nur sehr wenige Überholmanöver im ersten Rennen. Es ist wichtig, dass die Autos nah beieinander und Rad an Rad fahren können», sagte dann auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn.

«Wenn zwischen zwei Autos nur ein kleiner Geschwindigkeitsunterschied herrscht, ist es für den Verfolger fast unmöglich, nahe genug heranzukommen, um einen Angriff zu starten», erklärte er. Beispiele aus Australien gibt es einige, unter anderem auch Verstappen gegen Fernando Alonso, als Verstappen an dem Spanier nicht vorbeikam, obwohl er schneller war.

Gute Chancen für sehenswerte Zweikämpfe wurden so verpasst. Dabei hatte man in Melbourne eine dritte DRS-Zone eingeführt. Vergeblich. Und es wird noch dauern, bis es eine Lösung gibt, da das Reglement bis 2021 relativ stabil bleiben wird.

«Bis wir einen strukturierten Ansatz für das Problem gefunden haben, werden wir keine echten Fortschritte machen», sagte Brawn: «Wir wollen Autos, die es den Fahrern ermöglichen, auf der Strecke gegeneinander zu kämpfen.»

Dafür führt man Windkanal- und CFD-Tests mit zwei Automodellen durch. Damit sollen Boliden entwickelt werden, die eine ähnliche Performance wie die aktuellen Autos haben, dabei aber auch Zweikämpfe Rad an Rad zulassen.

«Die Formel-1-Fans wollen eine bessere Show sehen, und ein Überholmanöver ist das aufregendste und spektakulärste Element, das es auf der Strecke gibt», sagte Brawn.

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