Toto Wolff (Mercedes): «Ergebnis schmeichelt Ferrari»
Toto Wolff
Immer wieder hat Weltmeister Lewis Hamilton beteuert, dass er Ferrari auf seiner Rechnung habe, wenn es in die Nacht von Sakhir geht. Das Ergebnis vom Freitagtraining scheint dem Briten Recht zu geben – Bestzeit von Kimi Räikkönen vor Sebastian Vettel, beide Ferrari vorne, das lässt die Tifosi träumen.
Toto Wolff träumt nicht. Der 46jährige Wiener ist Realist, «eigentlich eher Pessimist», wie er mal zugegeben hat, «weil ich immer im Hinterkopf habe, was alles schieflaufen könnte.»
An diesem Freitag in Bahrain ist bei Mercedes nicht viel schief gegangen. Die halbe Sekunde Vorsprung von Ferrari läst Wolff kalt. «Die fahren mit einer anderen Motoreinstellung als wir», sagt Toto in ersten Interviews nach dem Training. «Ihre Runden waren gut, keine Frage, aber Sorgen macht mir das noch nicht. Was wir schon in Australien erlebt haben – unter gewissen Umständen liegen die Autos auf einmal dicht beisammen.»
Wieso weiss Wolff eigentlich von den Motoreinstellungen von Ferrari, wird sich der eine oder andere Leser fragen. Toto: «Wir haben sehr genaue GPS-Daten, da kannst du ein Auto exakt verfolgen. Wenn du dann diese Daten übereinanderlegst, dann bekommst du ein recht aussagekräftiges Bild. Auf einmal gewinnen die Autos auf den Geraden mehr Zeit, während sie in den Kurven noch immer gleich schnell sind. Also wird transparent, wie viel Leistung die Techniker freigegeben haben und auch, mit wie viel Abtrieb gefahren wird.»
Champion Hamilton meinte: «Ein normaler Freitag, wir haben das komplette Programm abgespult. Es scheint zwischen den Teams eng zuzugeben, wir müssen aus dem Wagen mehr herausholen. Die Reifen haben sich so stabil wie seit Jahren nicht abgefühlt auf dieser Strecke, es gab kaum Abbau.»
Lewis Hamilton bleibt überzeugt: «Ferrari hat in Sachen Power einen schönen Schritt nach vorne gemacht. Wo wir genau stehen, das ist mir nach nur einem Rennen noch nicht klar. Erst im Laufe der kommenden Grands Prix erhalten wir ein klareres Bild.»