MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sebastian Vettel: Was Ferrari jetzt machen muss

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel nach seinem Sieg in Australien

Sebastian Vettel nach seinem Sieg in Australien

​Ferrari-Star Sebastian Vettel jagt den zweiten Saisonsieg in Folge. «Wir lernen den Ferrari noch immer kennen. Es ist normal, dass wir noch nicht alles wissen. Aber wir haben ein stärkeres Auto als vor einem Jahr.»

Vor einem Jahr eroberte Sebastian Vettel den zweiten Sieg im dritten Rennen. Die Tifosi lagen sich in den Armen – der Deutsche schien den Grundstein zum ersten Fahrer-WM-Titel eines Piloten in Rot gelegt zu haben seit Kimi Räikkönen 2007. Aber dann ging in Asien alles schief, Lewis Hamilton eilte im Sommer von Sieg zu Sieg, am Ende hatte Vettel den Kürzeren gezogen.

Sebastian blickt zurück und voraus: «Vor einem Jahr hatten wir einen Wagen, der vom ersten Rennen an sehr stark war. In diesem Jahr haben wir ein noch schnelleres Auto, aber wir müssen es besser verstehen lernen und mehr herauskitzeln. Das ist normal zu diesem Zeitpunkt der Saison. Wir hatten bei den Wintertests nicht genügend Zeit, um alles rauszufinden.»

Vettel hat sich ein wenig gewundert, dass er hier in Bahrain auf seinen 200. Grand Prix angesprochen wird. «Hatte ich den nicht schon in Australien?» Ja und nein. Ohne offizielle Formel-1-Statistik ist das Auslegungssache der Fans. In Bahrain 2016 zerriss es währen der Aufwärmrunde den Ferrari-Motor, also hat er streng genommen nicht am Grand Prix teilgenommen.

Sebastian Vettel ist unbelastet von einem schlechten Gewissen angereist. «Ja, wir hatten in Australien Dusel mit der Safety-Car-Phase. Aber im vergangenen Jahr gab es Rennen, die wir hätten gewinnen müssen, sie aber aus verschiedenen Gründen verloren. Aus dieser Sicht nehme ich das gerne an. Für mich ist auch wichtig: Es hat sich eine Chance geboten, und wir konnten sie nutzen. In solche eine Lage musst du dich auch bringen, also alles ist uns nicht in den Schoss gefallen.»

Vettel kann die ganze Erfahrung von 199 Rennen, 48 Siegen und vier WM-Titeln in die Waagschale legen, aber wird das mit Ferrari reichen, um Titel Nummer 5 zu holen? «Du brauchst halt beides», sagt der Heppenheimer. «Die Erfahrung, aber auch den richtigen Wagen. Ich muss meinen Job machen, das Team muss auch seinen machen. Mercedes hat für mich das schnellste Auto, mit drei bis vier Zehnteln pro Runde. Lewis Hamilton konnte zu Beginn des Rennens zulegen, wann immer er musste. Wir brauchen mehr Speed, um aus eigener Kraft gewinnen zu können. Wir haben Potenzial, aber da muss mehr kommen.»

«Wir haben bei Ferrari clevere Leute. Sie wissen, dass wir die Ärmel noch etwas höher krempeln müssen. Wir wissen, dass wir einen konkurrenzfähigeren Wagen gebaut haben. Wir wissen, um wie viel schneller wir sind und was theoretisch noch möglich ist. Aber wir leben nicht im Simulationsland. Wir fahren hier Rennen, was die Gegner machen, das ist immer die grosse Unbekannte, und letztlich macht auch das unseren Sport so faszinierend. Du hast eine Vorstellung davon, was passieren sollte, aber bis ins Detail weisst du es nicht.»

«Der letzte Schritt ist der schwierigste, aber wir brennen darauf, ihn zu machen.»

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