Schumi: Schwierige Standortbestimmung
Schumacher geht auf die Strecke
Die Gretchenfrage der Freitage: Was sind die Zeiten wert? Aus Silbersicht – sind die Ränge 6 und 7 von Mercedes mit [*Person Nico Rosberg*] und [*Person Michael Schumacher*] aussagekräftig, was das Qualifying vom Samstag und das Rennen vom Sonntag betrifft?
Auch mit der geballten Erfahrung des siebenfachen Formel-1-Champions Michael Schumacher ist die Antwort nicht so einfach. «So richtig kann ich das nicht einschätzen», gibt Schumi zu, dessen schnellste Runde am Nachmittag gute sieben Zehntelsekunden hinter jener des Klassenbesten Jenson Button (McLaren-Mercedes) liegt. «Du weisst nie im Detail, wer mit wieviel Sprit an Bord unterwegs war.»
Auch abzuwägen, was Verbesserungen am Silberpfeil wert sind, findet Schumacher «schwierig. Denn wir konnten sie nicht direkt mit der alten Version vergleichen, dazu fehlt in einem Training einfach die Zeit, und Testfahrten im klassischen Sinne haben wir ja keine mehr. Dass das Handling besser geworden ist, das zeigte sich ja schon in Barcelona und hat sich hier bestätigt.»
Die viel besprochene Kurve 8, grinst Schumacher, «ist noch genau so knifflig zu fahren, wie ich das im Gedächtnis hatte. Sie weist ein paar ziemliche Gemeinheiten auf. Du hast vier Scheitelpunkte, und zwischen den zweiten und dritten lauern ein paar Unebenheiten.»
Mercedes-Rennchef Norbert Haug fällt zu diesen Freitag ein: «Ein schwieriger erster Tag für uns – aber wir haben viel gelernt und unsere Rhythmus im Renntrimm auf den weicheren Reifen sah am Ende auch ganz passabel aus.»
Teamchef Ross Brawn: «Wir haben definitiv wieder einen Schritt vorwärts gemacht. Das Fragezeichen für mich besteht darin zu wissen, ob der Schritt gross genug ist, um die Gegner vor uns einzuholen. Mit dem Schachtsystem sind wir noch nicht, wo wir sein sollten.»