Lauda: Ricciardo erpresst Red Bull mit Hamilton?
Dr. Helmut Marko, Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz und Niki Lauda
«Es gibt keine Knackpunkte, über die wir uns streiten, es besteht schlicht keine Eile. Ich will das Ganze in meinem Tempo abwickeln und es gibt auch keine Diskussionen mit anderen Teams, ich erwäge auch keinen Wechsel», sagte Hamilton.
Beim Red-Bull-Event in Spielberg rund um die Testfahrt von Marc Márquez betonte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda, dass es gar nicht mal mehr um die Kohle geht. «Lewis wird unterschreiben. Wir diskutieren nur noch Kleinigkeiten, nicht das Geld. Es geht um Promotion-Auftritte. Lewis bleibt sicher bei uns, das wird alles gelöst», sagte Lauda.
Prima. Oder? Naja, nicht ganz.
Denn bei Red Bull Racing fiebern sie der Unterschrift entgegen. Denn daran hängt wiederum die Zukunft von Daniel Ricciardo. Der hat seinen Vertrag auch noch nicht unterschrieben. Wegen Hamilton.
«Ich hoffe, dass endlich unterschrieben wird. Denn Ricciardo sagt, dass er, solange Hamilton nicht fix ist, auch nicht unterschreiben will. Es ist schon etwas eigenartig», sagte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Er versteht nicht so ganz, warum der Australier noch wartet. In der Tat zieht sich die Vertragsverlängerung zwar, ein Wechsel von Hamilton scheint aber ausgeschlossen. «Ich hoffe, das kommt bald zu einem Ende», meinte Marko.
Lauda macht sich einen Spaß aus der nervigen Situation seines Landsmannes. «Ricciardo erpresst dich also mit Hamilton, der noch nicht unterschrieben hat. Das was Hamilton bekommt, kann er sowieso nicht bekommen. Also: Wir haben ihm kein Angebot gemacht», sagte Lauda: «Er soll jetzt lieber bei euch unterschreiben.» Marko konterte: «Es gibt aber jemanden bei Mercedes, der vielleicht anders redet.» Lauda stellt deshalb schnell klar: «Nein, ich bin der Oberboss!» Marko: «Dein Wort in Gottes Ohr. Dann sieht es ja zum Glück besser aus.»
Bis zum GP in Spielberg am 1. Juli soll eine Entscheidung fallen. Übrigens auch in der Motorenfrage, also ob ab 2019 mit Renault- oder Honda-Antrieben gefahren wird. «Der interne Zeitplan sieht vor, dass bis zum Österreich-GP eine Entscheidung in der Motorfrage, und womöglich auch in der Fahrerfrage, getroffen wird», bestätigte Marko.