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McLaren: Teilhaber an Radsport-Team Bahrain-Merida

Von Mathias Brunner
​Die McLaren-Gruppe war immer schon offen für Ungewöhnliches: Die Tochterfirma «McLaren Applied Technologies» übernimmt die Hälfte des Strassen-Radsport-Teams Bahrain-Merida.

Die McLaren-Gruppe wurde einst vom legendären Teamchef und Mitbesitzer Ron Dennis aufgebaut. Der Engländer, jahrelang als herausragender Rennstallchef gefeiert, hat sich mit den anderen McLaren-Besitzern überworfen und seine Anteile 2017 verkauft. McLaren gehört heute zu 56 Prozent der Mumtalakat-Holding, damit dem Königshaus von Bahrain, zu 14 Prozent dem Unternehmer Mansour Ojjeh aus Saudi-Arabien, zu 10 Prozent dem kanadischen Unternehmer Michael Latifi und zu 20 Prozent Minderheits-Teilhabern, welche von McLaren nicht aufgelistet werden. Zur McLaren-Gruppe gehören McLaren Racing (der Formel-1-Rennstall), McLaren Automotive (Hersteller von Supersportwagen), McLaren Electronic Systems (Spezialist für Motorsteuerung und andere elektronische Bauteile) und McLaren Applied Technologies (technische Anwendungen im Alltag). Und genau letztere MAT hat nun bekanntgegeben: Sie wird Teilhaber eines Strassenradsport-Rennstalls.

McLaren Applied Technologies (MAT) wird zu 50 Prozent Teilhaber von «Bahrain Merida», einem Radsport-Team, das seit 2017 an den Start geht und an der UCI World Tour teilnimmt. Die Bahraini werden gewissermassen Teilhaber von sich selber: Denn Radsport-Teamgründer Scheich Nasser bin Hamad Al Khalifa ist der 31jährige Sohn des Königs von Bahrain, Hamad bin Isa Al Khalifa, dessen Familie Mumtalakat gehört.

Es ist das dritte Mal, dass MAT mit einem Radrenn-Team kooperiert. Es gab ein Bündnis mit dem kalifornischen Hersteller Specialized, dazu half MAT dem britischen Olympia-Team vor den Sommerspielen in London 2012. McLaren half vor den Spielen im eigenen Land auch Seglern, Ruderern und Kanuten mit Know-how.

Sinn und Zweck des Bündnisses zwischen McLaren und dem Radsport-Rennstall, gemäss John Allert, Marketing-Chef von MAT: «Rennsport, Technik, Höchstleistung, das gehört zur DNA von McLaren. Das trifft aber auch auf den Radsport zu, der für uns kein Neuland ist. Wir haben uns seit längerem angeschaut, wie wir uns dort mehr einbringen könnten. Die Partnerschaft mit Bahrain-Merida passt perfekt.»

McLaren und die Bahraini werden bei Materialforschung und Aerodynamik Hand in Hand arbeiten, dazu in den Bereichen Sponsoring und Marketing.

Eine gewisse Begeisterung für den Radsport wurde bei McLaren auch von Fernando Alonso aufrechterhalten. Der zweifache Formel-1-Weltmeister versuchte 2013, den baskischen Radrennstall Euskaltel-Euskadi durch eine Übernahme vor dem finanziellen Aus zu retten und damit in die Welt des Radsports einzutauchen. Doch die Verkaufsverhandlungen scheiterten, weil man sich in Detailfragen nicht einigen konnte. 2014 ging ein zweiter Versuch schief, als er sich mit früheren italienischen Radrennfahrer Paolo Bettini verbünden wollte (Olympiasieger und Weltmeister).Ob Fernando Alonso bei der Zusammenarbeit zwischen MAT und Bahrain-Merida eine Rolle spielt, wird nicht kommentiert.

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