Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Sainz: So kurios feierte er seinen größten Erfolg

Von Andreas Reiners
Carlos Sainz feiert

Carlos Sainz feiert

Was nicht passt, wird eben passend gemacht: Als Carlos Sainz nach der Strafe für Lewis Hamilton über Platz drei jubeln konnte, wollte er das Podiumsgefühl nicht missen.

Also stellte McLaren die Szenerie kurzerhand nach und enterte mit Mann und Maus das Podium, um nachzufeiern. Eine Kuriosität, aber eine, die man dem Spanier gönnte, immerhin war die übliche Zeremonie durch Verhandlungen der Sportkoimmissare nicht möglich gewesen.

Es war der erste Podiumsplatz für Sainz in seiner Formel-1-Karriere und der erste für McLaren seit 2014 beziehungsweise 118 Rennen oder 2072 Tagen.

«Das war ein besonderer Tag für mich und das Team. Wir haben alles richtig gemacht. Alles was in unserer Hand lag, haben wir gut gemacht», jubelte der Spanier: «Alles war perfekt. Alles hat gepasst. Das ist so ein Tag, an dem alles zusammenläuft.»

Dabei lag gar nicht so viel in seiner Hand, denn nach einem Motorenwechsel musste er von ganz hinten starten. Doch da man nichts zu verlieren hatte, ging McLaren «All in».

Sainz bekam eine Einstoppstrategie mit auf den Weg und er selbst legte sich das Messer zwischen die Zähne, attackierte alles, was sich bewegte. Ein Glücksspiel. «Diesmal hat es sich ausgezahlt», sagte Sainz.

Was aber auch an ihm lag. «Das war meine beste Leistung. Definitiv», sagte er. Zwar wurde das Rennen am Ende durch Safety-Car-Phase und Ausfälle durcheinandergewürfelt, doch als das Safety erstmals rausrückte, lag Sainz bereits auf Platz acht.

Dann ging es aber erst richtig rund. «Das waren die wahrscheinlich schwierigsten Restarts in meinem Leben. Ich hatte keine Temperatur in den Reifen, es waren 30 Runden alte Mediums. Ich wusste, dass es einfach Alles oder Nichts war. Ich bin immer optimistisch, aber ich dachte, dass ich ein langweiliges Rennen haben werde, aber das Tempo hat sich verbessert. Wir waren super, super, super schnell und nach ein paar schwierigen Rennen, was das Reifenmanagement betrifft, waren wir diesmal dabei.»

Am Ende hielt er die Alfa Romeos von Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi knapp hinter sich. Wie er das schaffte?

«Ich weiß es nicht. Ich hatte buchstäblich keinen Grip», sagte Sainz. Die Räder drehten beim Restart selbst im vierten und fünften Gang durch, er bekam keine Energie in die Pneus. «Aber irgendwie schaffte ich es, die richtige Linie zu finden. Vielleicht haben meine Rallye-Qualitäten geholfen», spielte er auf Papa Carlos Sainz senior an. «Ab da ging es nur noch darum: verteidigen, verteidigen, so gut es ging.»

Durch das Ergebnis steht nun auch fest: McLaren ist viertstärkste Kraft hinter Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing. «Das ist ein großartiger Erfolg. Und es ist eine große Motivation, um sicherzustellen, dass wir weiter hart arbeiten und in Zukunft aus eigener Kraft um Podestplätze kämpfen», sagte Teamchef Andreas Seidl.


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