China-GP in Shanghai: Neuer Termin wegen Coronavirus?
Nach der Formel-E-Absage wird auch eine Verschiebung des diesjährigen China-GP erwartet
Die Formel-E-Entscheidungsträger haben auf die Verbreitung des Coronavirus reagiert und in Absprache mit allen Beteiligten beschlossen, den für den 21. März angesetzten Sanya ePrix nicht über die Bühne gehen zu lassen. Man werde die Situation beobachten und sich angemessen Zeit nehmen, um alternative Termine zu prüfen, sollte sich die Lage verbessern, heisst es in der entsprechenden Mitteilung.
Nun fragen sich viele Motorsport-Fans: Wird auch der China-GP, der für den 19. April geplant ist, abgesagt? Schon morgen soll die Antwort darauf folgen, heisst es hinter vorgehaltener Hand. Demnach versuchen die GP-Organisatoren von Shanghai den WM-Termin mit dem Russland-GP zu tauschen, der am 27. September über die Bühne gehen soll. Somit würde das China-Rennen zwischen dem Singapur-GP und dem WM-Lauf in Suzuka stattfinden.
Erst am Donnerstag hatte der Automobilweltverband FIA mit einer Mitteilung auf die steigende Sorge um den China-GP reagiert. Darin steht geschrieben: «Die FIA beobachtet die Situation um den Ausbruch des Corona-Virus überaus aufmerksam. Sie steht in engem Kontakt mit Behörden und Landesverbänden, unter der Leitung des führenden medizinischen Präsidenten der FIA, Professor Gérard Saillant. Die FIA wird in den kommenden Wochen weiter abschätzen, welche Auswirkungen der Ausbruch der Krankheit auf den Rennplan hat. Falls notwendig werden alle Massnahmen ergriffen, um Publikum und Motorsportgemeinde zu schützen.»
Das Formel-E-Rennen und der F1-WM-Lauf sind nicht die einzigen Motorsport-Veranstaltungen, die vom Ausbruch des Coronavirus betroffen sind. Der chinesische Motorsportverband hat bereits eine Rallye in Changbaishan abgesagt, die für den Zeitraum vom 12. bis 14. Februar geplant war. Auch Wettbewerbe in anderen Sportarten wurden bereits abgesagt oder verschoben.
Das Coronavirus mit dem Namen 2019-nCoV breitet sich trotz aller Bemühungen der chinesischen Regierung weiter aus, die Zahl der Todesopfer stieg auf mehr als 300 Menschen an. Es gab auch schon ersten Toten ausserhalb von China zu beklagen: Ein 44-jähriger Chinese aus Wuhan erlag auf den Philippinen den Folgen einer schweren Lungenentzündung, die durch 2019-nCoV ausgelöst worden war. Mehr als 14.000 Infizierte wurden weltweit bereits ausgemacht. Der Grossteil davon kommt aus China selbst, als Zentrum des Ausbruchs gilt die Stadt Wuhan.