Glock über Vettel-Zukunft: McLaren als Alternative
Timo Glock
Bei den Testfahrten der Formel 1 in Barcelona schien es, als läge die Zukunft von Sebastian Vettel bei Ferrari. Zumindest deuteten das Vettel und Teamchef Mattia Binotto an. Sein Vertrag läuft nach der Saison 2020 aus.
Das war allerdings vor der Pressemitteilung des Automobil-Weltverbandes FIA, die für einen handfesten Skandal sorgte. Der Streit um das geheime Motor-Abkommen zwischen der FIA und Ferrari geht jetzt in die nächste Runde.
In einem Brief haben die sieben anderen Rennställe ohne Ferrari-Hintergrund eine ganze Reihe von Fragen an die FIA und die Formel-1-Verantwortlichen gestellt. Vieles ist in dem Streit unklar, viele Folgen offen.
Offen ist auch: Wie geht Vettel damit um? «Eventuell zieht er auch daraus seine Konsequenzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das für ihn ein Grund sein könnte zu sagen: ‚das war es jetzt hier‘», sagte der frühere Formel-1- und heutige DTM-Pilot Timo Glock bei ran.de.
Die Alternative? «Vielleicht McLaren. Mit Andreas Seidl haben sie einen deutschen Teamchef unter dem es zuletzt nur nach oben ging. Die Konstellation kann ich mir gut vorstellen, er hätte bestimmt gerne einen erfahrenen deutschen Fahrer im Team», sagte er.
Mercedes sei auch eine Variante, «ob für Valtteri Bottas oder gar Lewis Hamilton weiß nur Toto Wolff. Bei Red Bull scheint die Tür definitiv zu».
Was 2020 betrifft, geht Vettel teamintern auf einem Level mit Teamkollege Charles Leclerc in die Saison, eine Nummer eins, wie Vettel sie 2019 noch war, gibt es nicht. Durch seine starke letzte Saison dürfte Leclerc sogar einen kleinen Vorteil gegenüber dem Deutschen haben.
«Charles Leclerc hat klar gezeigt, wie gut er ist. Daher hat er es verdient, mit Vettel auf einer Stufe zu stehen», sagte Glock.
Doch der RTL-Experte weiß, wie Vettel tickt: «Wenn Sebastian aber wieder das richtige Auto hat, also eins, das ihm liegt und gefällt, dann bin ich mir sicher, dass er zurückschlagen wird. Vergangene Saison fühlte er sich im Ferrari einfach nicht wohl. Wenn Vettel sich mit dem neuen Ferrari wohl fühlen wird, wird es für Leclerc deutlich schwerer.»