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Juan Manuel Correa (Alfa Romeo): Comeback 2021

Von Mathias Brunner
Juan Manuel Correa

Juan Manuel Correa

​Alfa Romeo Racing-Schützling Juan Manuel Correa erlitt beim Horror-Crash mit Anthoine Hubert am 31. August 2019 schlimme Verletzungen. Nun strebt er ein Comeback 2021 an, ein Jahr früher als geplant.

Das Leben von Juan Manuel Correa hat am 31. August 2019 eine dramatische Wendung genommen. Im Formel-2-Hauptrennen von Spa-Francorchamps am Samstagnachmittag konnte der in Quito (Ecuador) geborene US-Amerikaner eine Kollision mit dem Wagen von Anthoine Hubert nicht verhindern. Der 20jährige Correa erlitt in Belgien lebensgefährliche Verletzungen, der Franzose überlebte den Aufprall nicht.

Anfang November 2019 durfte Alfa Romeo Racing-Junior Juan Manuel Correa nach langem Spitalaufenthalt endlich nach Hause, nach Miami. Im November sprach der Formel-2-Fahrer erstmals über den Horror-Crash: «Es handelte sich in Spa-Francorchamps um eine unglückliche Verkettung, in welche vier oder fünf Autos verwickelt waren. Als ich durch Eau Rouge raste, fuhr ich über Trümmerteile vom Wagen von Alesi, welche unter meinen Vorderrädern steckenblieben, sie anhoben, so dass ich geradeaus fuhr – voll ins Auto des armen Anthoine Hubert.»

«Ich brauchte einige Wochen, um alles zu verkraften, es ist nicht leicht, das zu verstehen, besonders dann nicht, wenn du unter Schmerzmitteln stehst. Ich brauchte Zeit um das Geschehen zu akzeptieren, aber ich bin Pragmatiker. Niemand kann an dem, was passiert ist, etwas ändern. Also muss ich versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Natürlich bin ich abgrundtief traurig, Anthoine war ein Freund, aber nun muss ich sehen, dass ich wieder aufs Gleis komme. Das wäre auch in seinem Sinne.»

«Der Unfall hat mein Leben verändert, körperlich und geistig. Wenn du eine solche Nahtod-Erfahrung hast, dann öffnet dir das die Augen über den Rennsport hinaus. Es gab Momente im Krankenhaus, da war ich nicht sicher, ob ich noch Rennfahrer sein wollte. Mir wurde klar: Es gibt Wichtigeres als Autorennen. Racing ist noch immer meine Leidenschaft, aber ein solcher Unfall zeigt dir die Prioritäten – und meine Priorität besteht aus meiner Familie und meiner Gesundheit.»

«Zuerst haben mir die Ärzte gesagt, ich würde zwei Jahre brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen. Aber mein Körper erholt sich schneller.»

Inzwischen weiss Correa ein wenig mehr, wie er in einem Podcast von ESPN gesagt hat: «Eine präzise Prognose ist in solchen Fällen sehr schwierig, Vieles musst du im wahrsten Sinne des Wortes Schritt um Schritt nehmen. Wir haben uns immer kleine Ziele gesetzt. Wenn wir eines davon erreicht haben, so haben wir uns das nächste vorgenommen und dabei formuliert, was dabei der günstigste Verlauf wäre und welches der ungünstigste.»

«Als ich damals das Londoner Spital verliess, war die Rede davon, dass ich ungefähr ein halbes Jahr brauchen würde, um an Krücken zu gehen. Was das Gehen betrifft, so wurde mir ein Zeitraum von 18 Monaten in Aussicht gestellt, vielleicht zwei, und selbst dies bei reibungslosem Heilungsverlauf.»

«Ich war mit den Ärzten sehr direkt und habe gefragt: ‚Wann kann ich wieder in einem Rennwagen sitzen?’ Sie sagten: ‚Bestenfalls in zwei Jahren.’ Aber wenn ich mir jetzt ansehe, wie weit ich schon gekommen bin, dann können wir das vielleicht auf Frühling 2021 verkürzen, ungefähr ein Jahr schneller also als mir in Aussicht gestellt worden war.»

«An Krücken ging ich jedenfalls nach drei Wochen und nicht nach sechs Monaten, wie von ihnen vorhergesagt. Jetzt kann ich schon fast ohne Krücken laufen, nach siebeneinhalb Monaten. Dafür hatten sie mir 18 Monate berechnet.»

Juan Manuel Correa betont, welch wichtige Rolle sein englischer Rennfahrerkollege Billy Monger gespielt hat. Monger verlor bei einem fürchterlichen Unfall in Donington 2017 beide Unterschenkel. Correa: «Billy hat mich immer unterstützt, er kam mehrmals ins Krankenhaus. Wir haben diese starke Verbindung, weil der eine genau weiss, was der andere durchmacht. Er ist für mich eine gewaltige Inspiration, weil er schon wieder Rennen fährt. Er ist mein Massstab, denn ich sage mir – wenn er das schafft, dann kann ich das auch schaffen.»

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