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Chase Carey: «Sogar auf WM-Absage vorbereitet»

Von Adam Cooper
Formel-1-CEO Chase Carey 2019 in Abu Dhabi

Formel-1-CEO Chase Carey 2019 in Abu Dhabi

​In einer Telefonkonferenz mit Wall-Street-Anlegern spricht Formel-1-Chef Chase Carey über Rennen trotz Coronakrise: «Wir arbeiten am Ersatzprogramm. Wir sind auf alles vorbereitet, selbst auf eine WM-Absage.»

Teamchefin Claire Williams hat vor kurzem gesagt: «Ich beneide Formel-1-CEO Chase Carey nicht um seinen Job. Wie soll er einen WM-Plan aufstellen, wo es doch völlig unklar ist, wann in welchen Ländern die Lockdowns langsam gelockert werden? Wir sind in einem globalen Sport tätig, der sehr viele Grenzen überschreiten muss. Wie soll das vor diesem Hintergrund gehen?»

Solche Fragen haben auch Wall-Street-Anleger, mit welchen der 66jährige US-Amerikaner Carey eine Telefonkonferenz geführt hat. Der in Irland geborene Carey sagt dabei: «Wir arbeiten seit Australien unermüdlich an einem Ersatzprogramm, in enger Zusammenarbeit mit unseren Rennpromotern. Wir sind immer zuversichtlicher, dass wir ein Programm auf die Beine stellen können. Wir stehen grundsätzlich vor zwei grossen Herausforderungen: Orte zu finden, wo es überhaupt möglich ist, ein Rennen zu fahren; und dann zu klären, wie wir die Menschen und das Material dorthin bringen. Wir sprechen dabei mit allen gegenwärtigen Partnern und stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden der verschiedenen Länder.»

Wir erlauben uns einen Einschub: Carey müsste wohl sagen «mit fast allen», denn die Organisatoren der Grands Prix in Melbourne, Monte Carlo und Le Castellet haben ihre Läufe 2020 offiziell abgesagt.

Chase Carey weiter: «Wir haben auch Antennen zu Rennstrecken ausgefahren, die 2020 eigentlich nicht im WM-Programm vorgesehen waren, weil wir alle unsere Optionen beleuchten wollen.» Eine dieser Strecken ist Hockenheim..

Carey bestätigt noch einmal, dass die WM mit dem Grossen Preis von Österreich am 5. Juli in Spielberg beginnen soll und dass eine Woche darauf nochmals auf dem Red Bull Ring gefahren wird, also am 12. Juli. «Wir planen, bis in den September hinein in Europa zu fahren, alle unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Unser Plan sieht vor, danach in Eurasien, Asien, Amerika und Arabien zu fahren, die letzten zwei Rennen werden in Bahrain und Abu Dhabi stattfinden, mit dem WM-Finale im Dezember.»

Carey ist sich dessen bewusst: Das Aufstellen eines WM-Ablaufs ist in der Corona-Pandemie das Anvisieren eines beweglichen Ziels. Gerade punkto Übersee-GP türmen sich so viele Hürden auf, dass Rennen an zahlreichen GP-Austragungsorten aus heutiger Sicht völlig unmöglich scheinen. Daher gibt Carey zu: «Wir erwarten, dass der Coronavirus das Leben weiter beeinträchtigt. Deshalb sind wir im Rahmen unserer umfangreichen Planung auf alles vorbereitet, selbst auf den unwahrscheinlichen Fall einer WM-Absage.»

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