Heidfeld: Albon-Rückstand nur schwer zu erklären
Alex Albon
Die Formel 1 ist ein Haifischbecken. Alex Albon bekommt das in dieser Saison sehr deutlich zu spüren. Nachdem er 2019 nach seinem Wechsel zu Red Bull Racing Welpenschutz genoss, wird der Ton rauer.
Albon muss sich 2020 eine Menge Kritik gefallen lassen, da er seinem Teamkollegen Max Verstappen in allen Belangen unterlegen ist und dem Niederländer deutlich hinterherhinkt. Immer wieder wird spekuliert, dass Albon seinen Platz verlieren könnte.
«So funktioniert Racing und ich denke, das wird sich nie ändern. Ich denke, die Leute werden immer über Red Bulls Cockpit sprechen, das ist einfach unvermeidlich. Ich glaube nicht, dass es von Red Bull selbst kommt, sondern eher von der Art und Weise, wie die Leute Red Bull sehen. Das ist unfair», sagte Albon The Race.
Für ihn ist das ungewohnt. «Ich war noch nie in meiner Karriere so unter Beschuss, das ist neu. Ich mache meinen Job und versuche definitiv, meinen Samstag zu verbessern», kündigte Albon an.
Für Sky-Experte Nick Heidfeld ist «der zu große Zeitenabstand schwer zu erklären. Red Bull hat speziell Anfang der Saison gesagt, noch nicht das optimale Set-up-Fenster gefunden zu haben. Hier konnte man sich mittlerweile dem Optimum nähern, woran auch Red Bulls Technischer Direktor Adrian Newey, der verstärkt in die Entwicklung einbezogen wurde, hilfreich war und ist.»
Heidfeld weiter: «Albon tüftelt jedoch noch immer und baut die Abstimmung mitunter hin und her. Um zu helfen, hat man sogar in der Saison Albons Renningenieur ausgewechselt und auf einen erfahreneren Mann gesetzt.»
Das Red Bull Team stärke den britisch-thailändischen Fahrer, «welchem besondere Unterstützung vom thailändischen RedBull-Haupteigentümer nachgesagt wird, nach wie vor demonstrativ den Rücken», so Heidfeld.
Albons Selbstbewusstsein sei momentan arg angekratzt. Da sei diese mentale Unterstützung enorm wichtig für ihn, so Heidfeld: «Ansonsten fällt er im teaminternen Duell gegen einen so stark aufgelegten Verstappen weiter ab.»
Heidfeld denkt dabei noch einen Schritt weiter. Denn Verstappen ist aktuell im Kampf gegen Mercedes alleine auf weiter Flur. «Nicht auszudenken, wenn RB näher an Mercedes dran wäre. Dann wäre es ein großer, möglicherweise entscheidender Nachteil, dass Albon nicht vorne mitmischt. Dann würden dem Team wichtige strategische Möglichkeiten fehlen», so Heidfeld.