Hamilton-Statement: FIA sieht von Untersuchung ab
Lewis Hamilton
Der Automobil-Weltverband FIA hat sich gegen eine Untersuchung entschieden. Wie die BBC berichtet, bestätigte ein Sprecher, dass Lewis Hamiltons Protest vor und nach dem Mugello-GP ohne Folgen bleiben wird. Am Montag noch hatte die FIA ein Nachspiel der Aktion in Erwägung gezogen.
Denn im Sportkodex der FIA steht: «Wettbewerbern ist es untersagt, für politische oder religiöse Belange zu werben oder in einer Art und Weise zu handeln, die den Interessen der FIA abträglich sind.»
Eine Folge hat Hamiltons Statement trotzdem: Die FIA will nun die Richtlinien präzisieren, was Fahrern vor dem Rennen und auf dem Podium erlaubt ist.
Hamilton trug vor und nach dem Mugello-GP ein T-Shirt mit der Aufschrift: «Verhaftet die Polizisten, die Breonna Taylor getötet haben.»
Der sechsfache Formel-1-Champion ist genervt vom Verhalten der US-amerikanischen Behörden im Todesfall Taylor.
Die 26jährige Notfall-Sanitäterin wurde am 13. März 2020 in Louisville (Kentucky) in ihrer eigenen Wohnung von der Polizei erschossen, nach einem Schusswechsel zwischen ihrem Partner und den Beamten. Der Tod von Breonna Taylor und von George Floyd (25. Mai 2020) führte weltweit zu Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus und zu Ausschreitungen.
Im Falle Taylor ermitteln der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Kentucky und das FBI. Aber vielen Menschen geht alles viel zu langsam. Im Juni wurden die drei Polizisten, welche die Wohnung gestürmt hatten, aus dem Dienst entlassen. Zu einer Anklage ist es bis heute nicht gekommen.
Im Rahmen der FIA-Pressekonferenz nach seinem Triumph meinte Hamilton: «Es hat eine Weile gedauert, bis ich dieses T-Shirt erhielt, und ich wollte das immer tragen – um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen auf den Straßen sterben und in diesem Fall in den eigenen vier Wänden, und die Verantwortlichen laufen frei herum. Wir dürfen nicht nachlassen. Wir müssen die Wahrnehmung unserer Mitmenschen verbessern.»
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte dazu in Mugello: «Wir überlassen es Lewis, was für T-Shirts er tragen will, und war er tut, das unterstützen wir.»
Neben verschiedenen Spielern aus der National Basketball Association (NBA) hat auch die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka auf den Fall Taylor aufmerksam gemacht: Sie trug bei den US Open eine Gesichtsmaske mit dem Namen der Verstorbenen.