Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Netflix dabei: Gibt es wieder ein Mercedes-Desaster?

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Netflix wird für die dritte Staffel von «Drive to Survive» Mercedes in Russland begleiten. Klar: Der Streaming-Anbieter hofft auf große Emotionen. Das schaffte er schon einmal, nur anders, als bei Mercedes gedacht.

Die Formel 1 ist in der Hybrid-Ära in Sachen Sieger zwar ganz gut planbar, skurrile Dinge können trotzdem immer wieder passieren und das Klassement komplett durcheinanderwürfeln.

Wie zum Beispiel zuletzt in Monza, als Pierre Gasly (AlphaTauri), Carlos Sainz (McLaren) und Lance Stroll (Racing Point) nach einem Chaosrennen auf dem Podium standen.

Erstmals seit 2013 hatte in Monza keins der Top-Teams Mercedes, Ferrari oder Red Bull Racing das Rennen gewonnen. Dass keines der Teams auf dem Podium stand, gab es zuletzt 2012 in Kanada.

Ähnlich verrückt lief das Hockenheim-Rennen 2019, vor allem für Mercedes. Man hatte in der vergangenen Saison wie Ferrari auch dem Streaming-Anbieter Netflix im Gegensatz zu 2018 erlaubt, einen Renntag lang das Team zu begleiten.

Netflix suchte sich dafür das Heimrennen auf dem Hockenheimring aus, schließlich feierten die Silberpfeile zudem 125 Jahre Motorsport bei Mercedes-Benz. Man hatte sich dafür sogar extra in Schale geworfen.

Deshalb tobte Motorsportchef Toto Wolff nicht in der typischen Teamkleidung, sondern mit Hut und Hosenträgern. «Manchmal muss man sich eine Ohrfeige abholen und daraus lernen. Wahrscheinlich haben wir für Netflix besseren Content gemacht als an jedem anderen Wochenende», so der Österreicher.

Die Formel 1 hatte ein Chaosrennen erlebt, bei dem Lewis Hamilton Neunter wurde und Valtteri Bottas den Sieg vor Augen hatte, aber von der Piste rutschte.

«Der Große Preis von Russland ist auch das Rennen, bei dem Netflix unser Team für die dritte Staffel von ‚Drive to Survive‘ begleiten wird», kündigte Wolff jetzt an. «Im vergangenen Jahr war das in Hockenheim der Fall, wo wir bei unserem Heimrennen das Jubiläum von 125 Jahren Motorsport gefeiert haben - am Ende war es das schlimmste Rennen der Saison für uns», so Wolff.

Diesmal hoffen die Macher wieder auf emotionale Bilder, und die soll Hamilton liefern: Er könnte mit einem Sieg in Russland mit 91 Siegen mit Legende Michael Schumacher gleichziehen.

Hockenheim habe für eine sehr unterhaltsame Netflix-Folge gesorgt, so Wolff, «aber wir hoffen, dass wir diesmal nicht nur großartigen Content, sondern auch ein großartiges Rennen liefern können.» Die Chancen dafür stehen gut: Seit der Premiere 2014 in Sotschi hat Mercedes dort jedes Jahr gewonnen. 


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