Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Nürburgring: Mythos Silberpfeil, Pole selten belohnt

Von Rob La Salle
Johnny Herbert 1999

Johnny Herbert 1999

​Die Formel 1 kehrt auf die Traditionsrennstrecke Nürburgring zurück. Wir haben Zahlen und Fakten zun Grossen Preis der Eifel gesammelt und zeigen, wie schlecht auf dem Ring eine Pole-Position belohnt wird.

Der Eifel-GP ist der vierte unterschiedliche Name für ein Formel-1-Rennen auf dem neuen Nürburgring, auf dem bislang schon Grosse Preise von Deutschland, Europa und Luxemburg ausgetragen wurden. Da die Namensrechte an der Bezeichnung Grosser Preis von Deutschland dem Automobilclub von Deutschland gehören, das 2020er Rennen jedoch vom ADAC organisiert wird, muss dieser einen anderen Namen tragen.

Das Eifelrennen 1934 gilt als Geburtsstunde der Silberpfeil-Legende. Am 3. Juni 1934 gewann der neu entwickelte Mercedes-Benz W25 das Eifelrennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122,5 km/h. Der Legende nach lag das Gesamtgewicht des W25 leicht über dem Limit der 750 kg Formel, in der das Auto an den Start ging. Aus diesem Grund wurde angeblich der weisse Lack vor dem Rennen abgekratzt, damit das Auto dem Reglement entsprach. Auf diese Weise kam die glänzende Karosserie zum Vorschein und der erste Silberpfeil war geboren. Rennhistoriker bezweifeln, dass dies so stattgefunden hat.

Die Formel 1 kehrt zum ersten Mal seit der Saison 2013 an den Nürburgring zurück. Damals gewann Sebastian Vettel für Red Bull Racing. Im Startfeld 2020 sind neben Vettel nur noch sechs weitere Fahrer vertreten, die beim Grossen Preis von Deutschland 2013 an den Start gingen: Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen, Romain Grosjean, Daniel Ricciardo, Sergio Pérez und Valtteri Bottas. Von den aktuellen Piloten haben nur Vettel und Hamilton auf dem neuen Ring gewonnen.

2013 waren die Formel-1-Renner mit 2,4-Liter-V8-Saugmotoren ausgerüstet, heute werden die Boliden von 1,6-Liter-V6-Turbomotoren mit Mehrfach-Energierückgewinnung angetrieben. Die Pole-Position 2013 eroberte Lewis Hamilton mit seinem Mercedes, er zeigte im Abschlusstraining eine Runde von 1:29,398 min. Die heutige Formel 1 wird zwischen fünf und sechs Sekunden pro Runde schneller sein.

Die starken Höhenunterschiede sind ein markantes Merkmal des Nürburgrings. Der Unterschied zwischen dem höchsten Punkt (Start-/Zielgerade) und dem niedrigsten (Dunlop-Kehre) beträgt 55 Meter.

Bei 19 Formel-1-WM-Läufen auf dem neuen Nürburgring seit 1984 gewann nur drei Mal der Fahrer von Pole-Position (Michael Schumacher 2001 und 2004, Mark Webber 2009). Johnny Herbert triumphierte in einem turbulenten Rennen 1999 vom 14. Startplatz!

Eine der grössten Unbekannten vor dem Eifel-GP-Wochenende ist für alle Teams die Streckenoberfläche und wie diese sich über die Jahre entwickelt hat. Wie immer wird das mitentscheidend sein, die Reifen zum Funktionieren und ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen. Umso wichtiger werden die Runden im Freitagstraining ausfallen.

Ein weiteres Schlüsselelement wird an diesem Wochenende das Wetter sein, ganz besonders die niedrigen Temperaturen, deren Durchschnitt im Oktober auf dem Nürburgring bei gerade einmal 9° Celsius liegt. Das bringt eine ganze Reihe an einzigartigen Herausforderungen für die Reifen mit.

Trotz der klammen Temperaturen: Die nördlichste Rennstrecke im Formel-1-Programm ist nicht der Nürburgring, sondern Silverstone.

Die Formel 1 hat zwei DRS-Zonen vorgegeben, wo also der Heckflügel flachgestellt werden darf: Auf der Start/Zielgeraden sowie nach Kurve 11 (der Bit-Kurve) bis zur NGK-Schikane.

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0



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