Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Rätsel Racing Raritäten: Einzigartig und einmalig

Von Mathias Brunner
​Unser neues Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen einzigartigen Fahrer in einer einmaligen Kulisse. Wer ist das? Auf welcher Strecke und wann ist dieses Foto aufgenommen worden? Machen auch Sie mit!

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der Belgier Patrick Marie Ghislain Pierre Simon Stanislas Nève de Mévergnies mit einem Brabham BT44B-Ford von RAM Racing, zu sehen in Zolder 1976. Bei seinem ersten Formel-1-WM-Einsatz schied Nève wegen einer gebrochenen Halbwelle aus.

Sein Name ist den meisten heutigen Rennfans vermutlich kein Begriff mehr, und doch gebührt ihm eine Fussnote der Grand-Prix-Historie: Denn am 8. Mai 1977 kam er auf dem Circuito de Jarama in Spanien in einem March 761 als Zwölfter über die Ziellinie – und schrieb damit Geschichte als erster Fahrer von «Williams Grand Prix Engineering», jedem Rennstall des heutigen Sir Frank Williams, der zum drittältesten und –erfolgreichsten Rennstall werden sollte, hinter Ferrari und McLaren.

Es war die Zeit, als noch nicht Kart-Kids die Formel 1 bevölkerten. Rennfahrer drangen auf völlig unterschiedliche Art und Weise bis in den GP-Sport vor. Der am 13. Oktober 1949 in Lüttich geborene Nève hatte bei der Jim-Russell-Rennfahrerschule in Snetterton Rennluft geschnuppert und kam so auf den Geschmack. Die Schulleitung war so beeindruckt, dass sie ihm einen Job als Fahrlehrer offerierte. Nève nahm gerne an. Sein Gehalt steckte er fortan in die Rennerei.

Patrick kletterte die klassische Rennleiter hoch – Formel Ford (Meister 1974), Formel 3 (1975). Als EM-Vierter erhielt er einen Formel-1-Test bei Brabham. Er fuhr sogar einige nicht zur WM zählende Rennen, aber dann tauchte Emilio de Villota mit mehr Geld auf.

Für das private RAM-Brabham-Team gab er in Belgien 1976 sein Formel-1-WM-Debüt. In Frankreich sprang er bei Ensign für den verletzten Chris Amon ein.

1977 ging Nève für Williams an den Start, mit einem March 761-Ford. Schon auf dem Auto – arabische Sponsoren wie Fly Saudia, mit welchen Frank Williams drei Jahre später mit Alan Jones Formel-1-Weltmeister werden sollte. Nève selber hatte die Belle-Vue-Brauerei als Geldgeber mitgebracht.

Nève schlug sich tapfer: Rang 7 in Monza war aber das beste Ergebnis 1977. Bis Kanada hatte er sich mit Frank Williams verkracht.

Für 1978 erhielt Patrick bei Williams keinen neuen Vertrag mehr, die Formel-1-Pläne von Willi Kauhsen zerschlugen sich, und der Belgier stand ohne Auto da. Patrick Nève konnte sich mit seinem eigenen March nicht fürs Heimrennen in Belgien vorqualifizieren.

Nève trat danach einige Male in Le Mans und oft bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps und in der belgischen Tourenwagenmeisterschaft an.

Jahrlang führte Patrick Nève nach Abschluss seiner Rennkarriere in Brüssel eine Sportmarketingfirma. Er verstarb am 13. März 2017 in seinem Alterssitz auf dem Land.

Damit zum neuen Rätsel: Einzigartig war dieser Fahrer, einmalig war die Rennstrecke, im wörtlichsten Sinne.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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