Lance Stroll: «Nahm nicht an, dass es Covid-19 ist»
Lance Stroll
Am Mittwoch offenbarte Lance Stroll in den sozialen Medien, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Dies, nachdem es zunächst hiess, der Racing-Point-Pilot habe nur einen verstimmten Magen, der ihn von der Quali- und Rennteilnahme in der Eifel abgehalten habe. «Er fühlte sich einfach nicht wohl und das war schon nach dem Russland-Wochenende so», erklärte Teamchef Otmar Szafnauer am Nürburgring.
Nach dem Russland-Wochenende wurde Stroll denn auch zwei Mal auf Covid-19 getestet, doch beide Male fiel das Ergebnis negativ aus, weshalb er auch am Freitag an den Trainings zum Eifel-GP teilnehmen konnte. Doch am Samstagmorgen war ans Fahren nicht mehr zu denken, Stroll liess sich durch Nico Hülkenberg ersetzen und flog am Sonntag nach Hause in die Schweiz zurück. Dort wurde er routinemässig erneut getestet, und diesmal fiel das Ergebnis positiv aus.
Das wirft die Frage auf, warum Stroll nicht schon am Samstag einen weiteren Corona-Test durchführen liess. Der 21-Jährige aus Montreal verteidigte sich an der Pressekonferenz in Portugal: «Ich wachste am Samstagmorgen auf und mein Magen rebellierte, ich war nicht in der Lage, um ins Auto zu steigen und entschied, der Strecke fern zu bleiben. Ich sprach mit meinem Privatarzt und er sagte, ich solle mich isolieren, auch wenn es sich nicht um Covid-19-Symptome handelte. Ich hatte weder Husten noch Fieber, dennoch isolierte ich mich.»
«Als ich dann am Sonntagabend zuhause in der Schweiz war, liess ich mich wie immer nach dem Rennsonntag erneut testen, und dieses Ergebnis fiel dann leider positiv aus», fügte Stroll an. «Ich hatte bereits nach dem Russland-Wochenende Magenprobleme und deshalb nahm ich nicht an, dass es Corona war, denn ich hatte mich nach dem Sotschi-Rennen zweimal testen lassen und beide Male kam ein negatives Ergebnis zurück.»
«Ich hatte weder vor noch nach dem Trainingsfreitag mit irgendwelchen Teammitgliedern Kontakt, die Einzigen, die mir nahe gekommen sind, waren mein Trainer und meine Assistentin, und beide haben sich wie ich nach meinem positiven Testergebnis für zehn Tage isoliert», beteuert der Sohn des Rennstallbesitzers Lawrence Stroll, der selbst auch einen positiven Corona-Test hinnehmen und in Quarantäne gehen musste. «Ich hielt mich an alle Vorgaben und unterliess jeglichen Kontakt zu meinem Team und ich werde jetzt bei den Symptomen nicht ins Detail gehen, aber ich sprach mit dem Arzt und er ging auch nicht davon aus. Rückblickend wäre es sicher besser gewesen, ich hätte mich am Samstag gleich noch einmal testen lassen. Aber nach dem Arztgespräch dachte ich nicht, dass es Corona ist.»
Stroll versicherte auch: «Mir geht es gut, ich hatte auch nur milde Symptome und mein Vater ist auch wohlauf.» Der aktuelle WM-Neunte konnte denn auch wieder ein negatives Testergebnis vorweisen, weshalb er am GP-Wochenende in Portugal auch teilnehmen kann.