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Mercedes: Zeit zu knapp für alle Hausaufgaben

Von Otto Zuber
Valtteri Bottas brauchte im Training etwas Zeit, um auf Touren zu kommen – am Nachmittag eroberte er die Pole

Valtteri Bottas brauchte im Training etwas Zeit, um auf Touren zu kommen – am Nachmittag eroberte er die Pole

Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin spricht sich für das verkürzte Wochenendformat aus. Er weiss: «Es ist einfach nicht möglich, innerhalb von eineinhalb Stunden alle üblichen Hausaufgaben zu erledigen.»

Die GP-Stars und ihre Mannschaften mussten vor dem Imola-Qualifying mit nur 90 Trainingsminuten auskommen, und das stellte die Teams auch mit Blick auf das Programm vor neue Herausforderungen. Diese kamen beim Weltmeister-Team Mercedes gut an, wie Andrew Shovlin nach der Eroberung der ersten Startreihe durch Valtteri Bottas und Lewis Hamilton offenbarte.

Der leitende Mercedes-Ingenieur an der Rennstrecke erklärte: «Uns hat das zweitägige Format bislang gefallen.» Und er betonte: «Es ist einfach nicht möglich, innerhalb von eineinhalb Stunden alle üblichen Hausaufgaben zu erledigen. Somit war das Training ein kleiner Kompromiss zwischen Arbeiten mit viel und wenig Sprit an Bord.»

Zum Training sagte Shovlin: «Eine kleine Überraschung war für uns, wie schlecht der weiche Reifen am Samstagvormittag war. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir das gleiche Trainingsprogramm absolviert wie Red Bull Racing und Ferrari und uns einen Satz fürs Qualifying aufgehoben.» Bei Polesetter Bottas habe am Vormittag ein bisschen Zeit gebraucht, bis er in Fahrt kam. «Er beschädigte seinen ersten Satz harter Reifen mit einem Bremsplatten. Dadurch musste er die Arbeiten mit wenig Benzin auf Medium- und Soft-Reifen erledigen, ohne vorher allzuviele Runden abgespult zu haben.»

Bei WM-Leader Hamilton lief es besser, erzählte der Brite. «Er kam auf Anhieb mit der Strecke klar und sobald er mit wenig Benzin unterwegs war, fuhr er schneller als alle anderen. Mit so wenig Trainingszeit bleibt für das Qualifying immer eine gewisse Lernkurve übrig, aber es sah so aus, als ob unsere Autos einen kleinen Vorsprung auf Red Bull Racing hatten. Zwischen unseren Fahrern ging es jedoch sehr eng zu und Valtteri setzte sich erst in den Schlusssekunden durch.»

Fürs Rennen bleiben immer noch einige Fragezeichen, gestand der 47-Jährige: «Mit Blick auf das Rennen sind wir nicht ganz sicher, wie unser Tempo im Vergleich zu jenem von Red Bull Racing aussehen wird. Sie schienen auf den Longruns ungefähr gleichauf zu sein, aber das werden wir erst im ersten Stint herausfinden. Dann werden wir sehen, ob wir einen Vorsprung herausfahren können.»

Qualifying, Imola

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:13,609 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,097 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,567
4. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,893
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,911
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,963
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,007
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,087
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1,205
10. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,302
11. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,452
12. Esteban Ocon (F), Renault, +1,592
13. George Russell (GB), Williams, +1,714
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,776
15. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,885
16. Romain Grosjean (F), Haas, +2,309
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,330
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +2,344
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,378
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,599

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