Vettel 12. im Ferrari: «Das haben wir nicht verdient»
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel klebt 2020 das Pech an den Rennstiefeln. Gewiss, der vierfache Champion hat Punkte verschenkt durch eigene Fehler, und er selber beschönigt auch nicht, dass es seinem Ferrari-Stallgefährten Charles Leclerc gelingt, in der Regel mehr aus dem Wagen zu holen.
Aber bis zur 39. Runde dieses Emilia Romagna-GP in Imola machten Vettel und Ferrari alles richtig: Der 53fache Grand-Prix-Sieger blieb im ersten Rennteil sehr lange auf der Bahn, offenbar mit hervorragendem Reifen-Management, und tauchte dadurch auf dem vierten Platz auf. Am Schluss der 39. Runde kam er zu seinem einzigen geplanten Reifenwechsel an die Box, und dann ging alles in die Hose.
Zuerst gab es ein Problem links hinten, dann wollte der Schlagschrauber rechts vorne auch nicht, der Stopp dauerte viel zu lange, damit war die Chance dahin auf WM-Punkte. Zum Schluss des Rennens fehlten dem Heppenheimer knapp zwei Sekunden auf Rang 10 von Antonio Giovinazzi. So aber wurde Vettel nur Zwölfter.
Und das alles trotz beschädigten Frontflügels! In der ersten Runde hatten sich die Autos von Vettel und von Kevin Magnussen (Haas) berührt, am Fahrzeug von Sebastian brach eine Flügelendplatte ab, über die in der zweiten Runde Valtteri Bottas fuhr.
«Wir sind auf den mittelharten Reifen ins Rennen gegangen, und das war die richtige Entscheidung», sagt Vettel. «Die Walzen haben prima gehalten, und mein Tempo stimmte. Als die anderen Fahrer ihre Reifen wechselten, konnte ich Rang um Rang vorrücken. Aber leider haben wir dann beim Stopp sehr viel Zeit verloren.»
Als wegen des Unfalls von Max Verstappen das Safety-Car auf die Bahn kam, reagierte Ferrari und holte Vettel sofort für weiche Reifen an die Box. «Wir haben versucht, auf diese Weise wieder Boden gutzumachen. Doch Überholen ist in Imola schwierig, selbst wenn du frische, weiche Reifen hast und gegen Rivalen fährst, die mit härteren, älteren Mischungen unterwegs sind. Das Ergebnis heute haben wir nicht verdient.»
«Das ist jammerschade, weil ich schon am Samstag gespürt habe, dass ich mich im Wagen wohler fühle als zuvor. Wir müssen geduldig bleiben. Wir müssen weiter kleine Fortschritte machen. Am Samstag habe ich den Einzug unter die schnellsten Zehn um nur zwei Zehntelsekunden verpasst. Wichtig ist, dass es weiter aufwärts geht.»
Emilia Romagna-GP, Imola
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
George Russell (GB), Williams, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck
WM-Stand nach 13 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0