Kehrtwende: Lewis Hamilton vor dem Ritterschlag
Lewis Hamilton
Helle Aufregung in England: Zahlreiche Medien berichten, dass Lewis Hamilton von Königin Elizabeth II. im kommenden Jahr endlich für seine Erfolge zum Ritter geschlagen werde. Seit Jahren wird auf der Insel von Hamilton-Fans moniert, dass der erfolgreiche Rennfahrer ein ums andere Mal übergangen werde. Die einzige Auszeichnung bisher: Der «Member of the Most Excellent Order of the British Empire» (MBE) nach seinem ersten WM-Titel 2008.
Sollte Hamilton zu Neujahr wirklich auf der Liste jener Menschen stehen, die vom Königshaus 2021 ausgezeichnet werden, dann hätte dies vor allem drei Gründe.
Erstens hat sich Lewis Hamilton 2020 zum erfolgreichsten Formel-1-Fahrer der Welt gemacht, an WM-Titeln mit Michael Schumacher gleichgezogen, in zahlreichen Statistiken nur vor dem legendären deutschen Ausnahmekönner. In den letzten sieben Jahren ist Hamilton sechs Mal Weltmeister geworden.
Zweitens hat sich Hamilton in diesem Jahr nicht nur auf der Rennpiste ausgezeichnet, sondern sich vermehrt für Gleichheit, gegen Rassismus, gegen Polizeigewalt und für die Umwelt eingesetzt – in dieser Intensität als einer von wenigen Sportstars, die sich so gewaltig einbringen. Auf seine Initiative wurden die Mercedes-Renner 2020 schwarz lackiert.
Drittens wurde zwar immer wieder angekreidet, Lewis Hamilton lebe nicht in England und zahle hier auch nicht volle Steuern. Was bei anderen Geehrten kein Hinderungsgrund war. Zudem ist inzwischen klar: Hamilton ist einer jener 5000 Menschen, die in England am meisten Steuern entrichten.
Zur Erinnerung: Königin Elizabeth II. ehrt Persönlichkeiten mit Verdienstorden, jeweils zu Neujahr und zur Geburtstagsfeier im Juni. Der «Most Excellent Order of the British Empire» wurde 1917 von König Georg V. gestiftet. Der jüngste der britischen Ritterorden wird in fünf Stufen vergeben: vom niedrigsten (Member of the British Empire, MBE), über den «Officer of the British Empire» (OBE) und den «Commander of the British Empire» (CBE) bis zum «Knight Commander» (oder «Dame Commander») sowie dem «Knight Grand Cross» (oder «Dame Grand Cross»). Nur die beiden letzten Kategorien kommen der Erhebung in den Adelsstand gleich und die Träger dürfen sich fortan «Sir» oder «Dame» nennen.
Nur drei Formel-1-Fahrer sind bislang zum Sir ernannt worden: Jack Brabham (1978), Stirling Moss (2000) und Jackie Stewart (2001). Darüber hinaus wurde Teamchef Frank Williams 1999 in den Rittersstand erhoben, Williams-Wegbegleiter Patrick Head 2015.
Türkei-GP, Istanbul
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt
WM-Stand nach 14 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0