Lewis Hamilton: «Ich vermisse einen Reifenkrieg»
Ein Reifen von Lewis Hamilton in Spanien
Formel 1, das war nicht nur immer nur Kampf Mann gegen Mann sowie Maschine gegen Maschine; es war jahrelang auch ein Duell Reifenhersteller gegen Reifenhersteller. Doch der letzte Reifenkrieg geht auf das Jahr 2006 zurück, da verabschiedete sich das Michelin-Männchen aus der Formel 1, die Japaner von Bridgestone wurden Alleinausrüster bis Ende 2010, seither liefert das Mailänder Traditionsunternehmen Pirelli die notwendige Haftkraft.
Seit Jahren fordern Formel-1-Stars wie Lewis Hamilton: «Wir brauchen Reifen, mit welchen wir besser angreifen können.» Dem Engländer ist zuwider, dass ein grosser Teil des Rennens daraus besteht, die italienischen Reifen zu behandeln wie rohe Eier, um die Haltbarkeit sicherzustellen.
Wie das alles wird, wenn 2022 mit einer neuen Rennwagengeneration auch 18-Zoll-Räder und Niederquerschnittreifen kommen, kann keiner sagen. Die Formel 2 hat bereits auf grössere Räder umgestellt, und wir könnten nicht behaupten, dass Reifen-Management weniger wichtig geworden ist, eher im Gegenteil.
In Bahrain sagt der siebenfache Weltmeister Hamilton: «Wir Fahrer versuchen, konstruktiv zu sein. Wir wollen Pirelli unterstützen, aber es ändert sich nichts. Es ändert sich nicht einmal dann etwas, wenn wir uns in den Medien nicht sehr schmeichelhaft äussern. Ich vermisse einen Reifenkrieg, wie ihn die Formel 1 früher hatte. Wenn eine Firma keine Konkurrenz hat, dann fehlt eine Messlatte.»
«Stell dir Red Bull Racing vor, wenn es uns als Massstab nicht gäbe – dann würden die gewiss nicht so intensiv entwickeln. Die Formel 1 muss hier einen anderen Weg suchen.»
Derzeit ist mit dem Autosport-Weltverband FIA vereinbart: Mindestens bis Ende 2023 bleibt Pirelli Alleinausrüster.
Eine Abkehr vom Einheitslieferanten-Modell ist kaum zu erwarten. Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Alle sprechen von der Budget-Obergrenze und von Kostensenkungen; mehr als einen Reifenhersteller zu haben, das würde die Kosten massiv in die Höhe treiben. Keiner sollte ausser Acht lassen, dass die Teams eigene Testmannschaften hatten, als noch mehrere Reifenhersteller im GP-Zirkus waren, die für jedes Rennen neue Prototypen testeten. Das geht etwas gegen die Philosophie, die Budgets zu beschränken.»
McLaren-Teamchef Andreas Seidl: «Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir selbst zu Zeiten, in denen wir mehrere Reifenlieferanten in der Formel 1 hatten, ganze Jahre erlebt haben, in denen ein Team dominiert hat. Deshalb bin ich nicht davon überzeugt, dass dies eine gute Lösung wäre.»
Qualifying, Bahrain
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:27,264 min
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,289 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 0,414
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,010
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,058
6. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,153
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1,155
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,184
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1,278
10. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,354
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,885
12. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,901
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +2,293
14. George Russell (GB), Williams, +3,954
15. Carlos Sainz (E), McLaren, keine Zeit
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,227
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +2,546
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,847
19. Romain Grosjean (F), Haas, +2,874
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,918
WM-Stand nach 14 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0