Feuerunfall Grosjean: Alle Systeme funktionierten
Romain Grosjean flüchtete in die Arme von FIA-Arzt Ian Roberts
Der Bahrain-GP war nicht einmal eine Runde alt, als die roten Flaggen wegen des Feuerunfalls von Romain Grosjean ausgangs der dritten Kurve geschwenkt wurden. Der Haas-Renner des Genfers wurde auseinandergerissen und ging gleich in Flammen auf, Grosjean schaffte es zum Glück schnell auszusteigen und wurde erst ins Medical Centre gefahren und kurz darauf ins Krankenhaus geflogen.
Die Reste seines Renners und der Schaden an den Leitplanken verrieten, wie hart der Einschlag war. Das Team meldete, dass der 34-Jährige okay sei und sich leichte Verbrennungen an Händen und Knöcheln zugezogen habe. Ausserdem seien Rippenbrüche zu befürchten, hiess es kurz darauf. Sicher ist: Grosjean war bei Bewusstsein, als er, gestützt von zwei Helfern, ins Medical Car stieg.
Die Reparaturarbeiten dauerten an, und die restlichen Piloten bogen in die Boxengasse ein. Vor der Unterbrechung hatte Polesetter Lewis Hamilton die Führung vor Max Verstappen, Sergio Pérez, Alex Albon, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Pierre Gasly, Esteban Ocon, Lando Norris, Charles Leclerc, Antonio Giovinazzi, Lance Stroll, Carlos Sainz, Kevin Magnussen, Sebastian Vettel, Nicholas Latifi, Kimi Räikkönen, George Russell und Daniil Kvyat übernommen.
Sie alle waren angesichts des Unfalls sichtlich geschockt und erleichtert, als sie mitbekamen, dass Grosjean ausgestiegen war. Sein Haas-Teamkollege und die ganze US-Mannschaft applaudierte, als die Bilder gezeigt wurden, wie Grosjean aus den Flammen in die Arme von FIA-Arzt Ian Roberts flüchtete. Die Ingenieure in der Boxengasse waren sich einig: Der Halo-Kopfschutz rettete dem Genfer das Leben.
Medical-Car-Fahrer Alan van der Merwe schilderte kurz darauf: «Das war auch für uns eine sehr grosse Überraschung, in zwölf Formel-1-Jahren habe ich kein so grosses Feuer und einen Unfall wie diesen gesehen. Es dauerte einen Moment, um zu begreifen, was los war. Ich bin mir sicher, dass es nur eine Sekunde oder so war, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Und dann hat Romain sich selbst befreit, was ziemlich unglaublich ist nach einem solchen Unfall.»
Und der Südafrikaner betonte: «Wir waren erleichtert, als wir zurückkamen und sahen, dass er weitgehend okay ist. Es zeigt, dass alle Sicherheitssysteme, die entwickelt wurden, funktioniert haben – der Halo, die Sicherheitsgurte – alles funktionierte, wie es sollte. Ohne eines dieser Dinge hätte es auch ganz anders ausgehen können.» Nach dem Interview durfte der 40-Jährige den Dank von Teamchef Günther Steiner entgegennehmen, der gestand: «Ganz ehrlich, ich war überrascht, wie schnell ihr reagiert habt.»